Über eine Verbindung zwischen der Zwickauer Terrorzelle und den V-Leuten des Verfassungsschutzes darf es nach den Worten des Vorsitzenden des Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), „keine Unklarheit geben“ und forderte daher die Klarnamen der Beamten. So lange das Thema auf der Tagesordnung stehe, habe es auch immer die Verdächtigung gegeben, dass die Verquickung größer sein könnte als bislang bekannt, sagte Bosbach der WAZ-Mediengruppe (Mittwochsausgabe). „Deswegen wollen wir auch wissen, welche Klarnamen sich hinter den Decknamen verbergen, damit man behauptete Querverbindungen erkennen oder ausschließen kann“, forderte der CDU-Politiker weiter.
Bei der Vernichtung von sieben Akten über Neonazis gehe es „wohl nicht um Fahrlässigkeit, sondern um Vorsatz. Da hat doch niemand Schredder mit Kopierer verwechselt. Die sind doch absichtlich vernichtet worden“, sagte Bosbach. Es bestehe der Verdacht, dass der unglaubliche Vorgang bewusst nicht nach ganz oben gemeldet worden sei, „um die ganze Sache zu vertuschen. Da werden Unterlagen genau in dem Moment vernichtet, in dem sie besonders bedeutsam werden. An so viel Zufall glaube ich nicht“. Ihm könne keiner erzählen, dass die Akten auch dann vernichtet worden wären, wenn das Bundeskriminalamt nicht Stunden zuvor die Ermittlungen gegen die Zwickauer Terrorzelle an sich gezogen hätte.