Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), hat angesichts der jüngsten Angriffe Fanclubs von Fußballvereinen aufgefordert, sich von randalierenden „Fans“ zu trennen. „Wir beobachten seit geraumer Zeit, dass sich im Umfeld von Fußballspielen immer mehr Gewalt- und Straftaten ereignen“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch-Ausgabe). „Das sind keine Fußball-Fans, sondern Chaoten und Schläger im Gewand von Fußball-Fans. Ein echter Fan würde seinem Verein niemals schaden und andere Fans gewaltsam attackieren. Die Fanclubs müssen diese Typen aussortieren.“
Auch die Vereine dürften „überhaupt kein Verständnis zeigen“, so Bosbach weiter. In den Stadien hätten sie schließlich das Hausrecht. So hätten die Clubs die Zugangskontrollen und die Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien in den letzten Jahren auch schon deutlich verschärft. Die Strafverfolgung sei im Übrigen zwar „Sache des Staates“ und die „Problemzonen“ lägen „außerhalb der Stadien“, betonte der CDU-Politiker. „Aber die Polizei des Bundes und der Länder stoßen langsam an ihre Grenzen. Das gilt umso mehr, wenn parallel Großdemonstrationen und Castor-Transporte stattfinden.“ So seien während der Saison 2008/2009 in der ersten und der zweiten Fußball-Bundesliga allein 1175843 Polizeieinsatzstunden absolviert worden. In den unteren Ligen kämen noch mehrere hunderttausend Polizeistunden hinzu.