Der kanadische Flugzeughersteller Bombardier steht vor einem umfangreichen Abkommen mit der chinesischen Comac. Ziel sei es, die geplanten Airbus-Konkurrenten C-Serie und Comac 919 eng zu verzahnen sagte eine Konzernsprecherin von Bombardier dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe). „Wir entwickeln neue Beziehungen zur chinesischen Luftfahrtindustrie“, ergänzte sie.
Nach „Handelsblatt“-Informationen wird auch ein Teilverkauf der Bombardier-Flugzeugsparte erwogen. Man ziehe „viele mögliche Abschlüsse in Betracht“, heißt es bei Bombardier. Bombardier und Comac haben angekündigt, jeweils mit eigenen Jets das Duopol von Airbus und Boeing in deren unterstem Marktsegment angreifen zu wollen. Bislang treten beide auf der Stelle und haben daher im März 2011 offizielle Kooperationsgespräche begonnen. Bombardiers C-Serie hat fast vier Jahre nach Verkaufsstart nur 138 Bestellungen, bislang gibt es für die für 2013 angekündigte Maschine keinen Prototyp. Als einziger namhafter Kunde will Lufthansa mit 30 Maschinen eine größere Bestellung abnehmen. Auch die mit bis zu 168 Sitzplätzen etwas größere Comac C919 existiert bislang nur als Modell, die Markteinführung ist für 2017 geplant. Mehrere chinesische Airlines haben 160 Flugzeuge bestellt, westliche Kunden gibt es nicht. Die Entwicklung des Flugzeugs wird von der Zentralregierung in Peking mit zehn Milliarden Dollar gestützt.