„Blutspenden-ABC: Blutspenden retten Menschenleben“ ERGO Verbraucherinformation

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ERGO Verbraucherinformation – Blutspenden retten Menschenleben

Die Zahl ist so groß, dass sie überrascht: Allein in der Bundesrepublik Deutschland sind jeden Tag rund 15.000 Blutspenden notwendig, um das Leben unzähliger Menschen zu retten. Der hohe Verbrauch von Spenderblut hängt dabei direkt mit der guten medizinischen Versorgung hierzulande zusammen. Der Gesundheitsexperte Dr. Wolfgang Reuter von der DKV Deutsche Krankenversicherung erklärt: „Besonders komplizierte Operationen wie Organtransplantationen oder die Behandlung vieler schwerer Krankheiten wären ohne Blutkonserven nicht möglich.“

Ein Großteil des gespendeten Blutes kommt in der Krebstherapie oder bei der Behandlung von Magen-, Darm- oder Herzerkrankungen zum Einsatz. Anders als viele denken, rangieren Verkehrsunfälle oder Sportverletzungen eher auf den hinteren Plätzen. Der wertvolle „Rohstoff“ für die verwendeten Blutkonserven stammt dabei ausschließlich von freiwilligen Spendern. Denn Blut lässt sich trotz fortschrittlichster Technik noch immer nicht auf synthetische Weise herstellen. Das Problem dabei: „Zwar stehen dem hohen Bedarf auch zwei Millionen Blutspenden im Jahr gegenüber. Doch saisonal kommt es immer wieder zu regelrechten Engpässen“, weiß der Gesundheitsexperte.

Blutkonserven – drei in einem

Lange vorbei sind die Zeiten, in denen der Empfänger eine Blutspende noch direkt als Transfusion erhielt. „Da meist nur ein oder zwei bestimmte Blutanteile bei einer Transfusion benötigt werden, ist es sinnvoller, aus dem gespendeten Blut verschiedene Konzentrate zu gewinnen“, weiß Dr. Wolfgang Reuter und erklärt: „Eine Vollblutspende wird deshalb in ihre Bestandteile zerlegt: Im Erythrozytenkonzentrat sind die roten Blutkörperchen enthalten, im Thrombozytenkonzentrat finden sich die Blutplättchen und das Frischplasma besteht aus dem flüssigen Teil des Blutes.“ Auf diese Weise lässt sich der aus knapp zwei Millionen Vollblutspenden gewonnene Vorrat optimal nutzen. Dennoch bleibt gerade das Blutplasma ein besonders knappes Gut – über 200.000 Liter davon muss Deutschland jedes Jahr importieren. Dabei gäbe es eine einfache Lösung: die reine Plasmaspende. „Hier werden dem Spender lediglich knapp 600 bis 700 Milliliter Blutplasma abgenommen. Die Plasmaspende dauert etwas länger als eine konventionelle Blutspende. Aber dafür verkürzt sich die vorgeschriebene Regenerationszeit zwischen zwei Spenden auf gerade mal eine Woche – gegenüber zwei bis drei Monaten Zwangspause nach einer herkömmlichen Vollblutspende“, sagt der DKV Experte. Anstatt nur ein oder zweimal im Jahr zur Vollblutspende zu gehen, könnte ein einziger Spender so zusätzlich bis zu 25 Liter Blutplasma pro Jahr bereitstellen.

So einfach geht es

Das Verfahren bei der Blutabgabe ist erprobt und einfach: Bei der Anmeldung muss der Erstbesucher lediglich seinen Personalausweis zum Nachweis der Volljährigkeit vorzeigen. Eine Selbstauskunft mittels Fragebogen und ein medizinischer Check-Up ermitteln dann seine Tauglichkeit als Spender. Ausschlaggebend ist dabei die Krankenakte: Jeder Spendenwillige sollte sich in einem guten Gesundheitszustand befinden – keinesfalls darf er weniger als 50 Kilo wiegen. „Bestimmte Erkrankungen schließen von der Blutspende direkt aus. Auch die Einnahme von speziellen Medikamenten oder eine frische Impfung können ein Ausschlussmerkmal sein“, so der Mediziner. Nach der Untersuchung erfolgt die eigentliche Blutentnahme. Eine gute Vorbereitung darauf ist für den DKV Experten unerlässlich: „Vorher sollte der Spender unbedingt etwas gegessen haben. Besonders wichtig: Trinken Sie genug Flüssigkeit, aber bitte keinen Alkohol!“ Ausreichend Zeit und Ruhe bringen Spender am besten ebenfalls mit. Denn ein entspannter Körper verkraftet die Blutentnahme besser als ein gestresster. Die eigentliche Blutabgabe geht schnell und ist unspektakulär: Nach etwa zehn Minuten ist alles vorbei – und der Spender durch die erfahrenen Helfer bestens versorgt. Wer öfter Blut abgeben möchte, sollte am besten einen festen Rhythmus einhalten: „Männer spenden höchstens sechsmal pro Jahr, Frauen viermal. Zwischen den Spenden sollte immer ein Abstand von mindestens acht Wochen liegen“, so der Gesundheitsexperte.

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