Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock erwartet einen Schuldenerlass für Griechenland und stellt die Teilnahme von Privatinvestoren bei einer Sanierung des EU-Bankensektors in Aussicht. „Griechenland braucht einen Schuldenerlass oder eine Restrukturierung, wie immer Sie es nennen wollen. Und das würde die europäischen Banken hart treffen“, sagte Peter Fisher, Leiter des Geschäftes mit Staatsanleihen bei Blackrock, im „Handelsblatt“-Interview (Montagsausgabe).
Der andere Weg einer Entschuldung Griechenlands sei ein Austritt aus der EU. In beiden Fällen rechnet Fisher mit einem großen Kapitalbedarf der europäischen Banken. Für eine Rettung des europäischen Bankensystems stellt er in einem solchen Fall Hilfe von privaten Investoren in Aussicht. „Blackrock würde Investitionen in den europäischen Bankensektor erwägen, wenn das Risiko-Chancen-Profil stimmt. Das würden viele Investoren in der ganzen Welt tun“, so Fisher. Zudem müsse die EU eine Bankenunion mit einer einheitlichen Aufsicht schaffen, damit die Investoren an einen Erfolg der Sanierung glaubten. Fisher leitet bei Blackrock, dem mit 3,7 Billionen Dollar an Kundengeldern größten Vermögensverwalter der Welt, das Geschäft mit Anleihen. Mit 1,2 Billionen Dollar in Rentenfonds gehört Blackrock zu einem der größten privaten Gläubiger vieler Staaten auch in Europa.