AWEK, Komplettanbieter von Kassensystemen, zeigt mit einem neuen Prozess zwischen Waage und Kasse, wie Einzelhändler auf mit Bisphenol A belastetes Thermopapier verzichten können. Das Verfahren nutzt Frischetüten mit Barcode und benötigt so keine auf Thermopapier gedruckten Belege mehr.
Auf Basis einer Studie schreibt das Greenpeace-Magazin, dass sieben von acht Kassenbons mit dem gesundheitsschädlichen Stoff Bisphenol A (BPA) oder dem verwandten Bisphenol S (BPS) belastet sind. BPA ist bereits länger umstritten und seit Juni 2011 in Babyflaschen in der europäischen Union verboten. Die als gesundheitsschädigend geltende Substanz BPA wird für Erkrankungen wie Brust- und Prostatakrebs, Herzstörungen und Fruchtbarkeitsprobleme verantwortlich gemacht.
Die Chemikalie ist in Kassenbons in hohen Konzentrationen vorhanden und geht bei der Berührung unweigerlich auf die Haut über. Je nasser oder fettiger die Finger sind, desto mehr Bisphenol A wird übertragen, so dass insbesondere an der Frischetheke arbeitende Mitarbeiter dem Stoff ausgesetzt sind. Außerdem besteht die Gefahr, dass Mitarbeiter die Substanz vom Thermopapier auf Waren wie Fleisch, Wurst und Käse übertragen.
Frischetheke ohne Thermopapier
Mit einem neuen Prozess will AWEK den Einsatz von Thermopapier an der Frischetheke reduzieren. Das innovative Konzept verbindet Kasse und Waage in einem Workflow Management. Wenn der Kunde an der Frischetheke einkauft, erfasst die Mitarbeiterin die Artikel durch Scannen an der Waage und Kasse und schließt den Bon an der Kasse ab. Anstatt jedoch einen Beleg aus Thermopapier an die Tüte zu heften, erhält der Kunde eine Frischetüte mit einem vorgedruckten Barcode. Darin sind sämtliche Artikelinformationen sowie die Bondaten enthalten. So kommen weder Kassiererin noch Kunde mit den gesundheitsbeeinträchtigenden Stoffen in Berührung.
An der Kasse wird einfach nur noch die Frischetüte gescannt und der Zahlungsvorgang wie üblich abgewickelt. Die einzelnen Artikel sind automatisch im Barcode auf der Frischetüte gespeichert.
„Bisphenol A gibt es bei unserem Prozess erst gar nicht“, erklärt Andreas Berger, Vorstand der AWEK AG. „Mit unserem Verfahren setzen wir uns für die Gesundheit der Mitarbeiter und den Umweltschutz ein.“