Biogas kann mehr!

Offenburger Fachmesse mit Kongress zu aktuellen Themen der Branche

OFFENBURG. Zusätzlichen Strom in Spitzenbedarfszeiten anbieten, wenn gerade keine Sonne scheint und kein Wind weht, das kann Biogas. Denn das Methangas kann gespeichert und über ein angeschlossenes Blockheizkraftwerk mit entsprechender Leistung auch kurzfristig eingesetzt werden.

Die Biogas-Veranstaltung der Messe Offenburg setzt am 23. und 24. Oktober in der sechsten Auflage auf einen starken deutsch-französischen Motor. Besucher aus ganz Europa kommen zu der wichtigen Fachveranstaltung in Deutschlands Südwesten. Der grenzüberschreitende Branchentreff integriert die 22. Jahrestagung „Biogas und Bioenergie in der Landwirtschaft“ des IBBK (Fachgruppe Biogas GmbH) und der FnBB (Fördergesellschaft für nachhaltige Biogas- und Bioenergienutzung e.V.).

„Wir befinden uns in Deutschland in einer Phase des Repowering, weniger des Neubaus“, erklärt Projektleiterin Christina Sedelmeier. Derzeit sind etwa 7.500 Biogasanlagen (Stand Ende 2012) in Deutschland in Betrieb mit einer Gesamtleistung von rund 3.350 MW installierter elektrischer Leistung. Sie erzeugen Strom für mehr als sechs Millionen Haushalte. Rund 40.000 Arbeitsplätze hat die Branche geschaffen. Im Nachbarland Frankreich soll die Produktion der Erneuerbaren Energien vorangetrieben werden. Frankreichs Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll will bis 2020 den Bestand von heute 90 Biogasanlagen auf etwa 1.000 Anlagen mit jeweils 150 bis 500 KW erhöhen. Für den Weltmarktführer in der Biomassetechnik Deutschland erschließt sich hier ein wachsender Markt. Die Plattform bei der Offenburger trinationalen Veranstaltung erfüllt die Rolle eines Branchentreffs für Betreiber, Energieerzeuger und Anbieter, bei dem Kontakte geknüpft und Erfahrungen ausgetauscht werden.

Beim Repowering geht es um die Effizienzsteigerung bestehender Anlagen. Dazu besetzt der Kongress der Biogas die Schlüsselthemen. Beim Verbrennen von Biogas in Blockheizkraftwerken werden etwa zwei Drittel Wärme und ein Drittel Strom erzeugt. Bei etwa der Hälfte der Anlagen wird diese Wärme bereits sinnvoll genutzt, in Privathaushalten, Schulen, Schwimmbädern oder Gewächshäusern. Nun gilt es, mehr Wärmekonzepte umzusetzen für den ganzjährigen Einsatz. Letztlich kann Wärme auch umgesetzt werden in Kälte, Trocknung oder wiederum in Verstromung. Die Wärme ist speicherbar, etwa durch Latentwärmespeicher, und nutzt so Energie, die sonst verpufft.

In das bestehende Erdgasnetz kann Biomethan ebenfalls eingespeist werden. Voraussetzung ist eine umfassende Aufbereitung, die die Kosten pro kWh aus Biomethan relativ höher ansiedelt als aus Erdgas. Und über die CO2-neutrale Stromerzeugung hinaus kann es als Kraftfahrzeugtreibstoff eingesetzt werden. Das aufbereitete Methangas in Form von Biomethan kann von allen Erdgasautos getankt werden und bietet damit schon heute eine klimaneutrale Möglichkeit zur Mobilität.

Dazu und zu weiteren aktuellen Themen ist der Kongress der Biogas am zentralen Messestandort Offenburg prominent besetzt. Rund 40 Fachvorträge bieten einen praxisorientierten Überblick über die aktuelle Diskussionslage.

In der Fachmesse der Biogas – expo & congress ist eine begrenzte Fläche für rund 50 Aussteller aus Europa ausgewiesen. Unterstützt durch einen breiten Partnerverbund aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz, so beispielsweise die European Biomass Association (AEBIOM), findet die nächste Biogas – expo & congress am 23. + 24. Oktober 2013 zum sechsten Mal bei der Messe Offenburg statt.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.biogas-offenburg.de. Für Fragen und Anregungen steht Ihnen Christina Sedelmeier unter biogas@messe-offenburg.de oder +49 (0)781 9226-54 zur Verfügung