Beim Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan sind in den letzten vier Jahren überproportional viele Ostdeutsche und Einwanderer ums Leben gekommen. Das ergab eine Recherche der „Bild-Zeitung“ (Freitagausgabe). Nach der Auswertung sind mindestens neun der letzten 25 Gefallenen (seit Sommer 2008) Ostdeutsche.
Das bedeutet, dass mehr als jeder dritte gefallene Soldat aus den neuen Bundesländern stammt – dabei beträgt der Anteil der Ostdeutschen an der Gesamtbevölkerung nur etwa 20 Prozent. Hinzu kommen sechs gefallene deutschstämmige Zuwanderer/Spätaussiedler aus Polen, Russland und ehemaligen Sowjetrepubliken. Damit sind insgesamt mehr als 50 Prozent der Gefallenen Ostdeutsche, Zuwanderer oder Spätaussiedler. Bundeswehr-Experte Professor Michael Wolffsohn sagte dazu der „Bild-Zeitung“: „Die Zahlen verdeutlichen, dass mehrheitlich junge Menschen aus wirtschaftlich schwachen Regionen oder Schichten die gefährliche Last unserer Auslandseinsätze tragen.“ Der SPD-Verteidigungsexperte Lars Klingbeil sagte zu „Bild“: „Diese Tendenz muss uns beunruhigen. Wir wollten darauf achten, dass die Bundeswehr auch für Menschen aus wirtschaftlich starken Regionen ein attraktiver Arbeitgeber bleibt.“ Der sächsische Politiker Michael Kretschmer, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag forderte gegenüber „Bild“: „Besonders in einem Kampfeinsatz müssen wir aufpassen, dass die Lasten gerecht zwischen Ost und West verteilt sind!“