Auf den fünf neuesten Korvetten der Deutschen Marine gibt es nach Informationen von „Bild am Sonntag“ erhebliche technische Probleme. So entstünden in einem Bereich des Maschinenraums der Korvetten giftige Gase. Deswegen müssen die Marinesoldaten dort ständig Atemschutzmasken tragen.
Bekannt wurde das Problem, als am Sonntag vergangener Woche Marineinspekteur Axel Schimpf anlässlich der Kieler Woche zu einer dreistündigen Ausfahrt auf die Korvette „Braunschweig“ eingeladen hatte. Mit an Bord waren der Wehrbeauftragte des deutschen Bundestags Hellmut Königshaus und die SPD-Bundestagsabgeordneten Hans Peter Bartels und Karin Evers-Meyer. Bei der Begehung des Schiffes erfuhren die Politiker von den Soldaten zufällig vom „Gasproblem“ im Maschinenraum. Der Wehrbeauftragte hat jetzt eine Überprüfung eingeleitet. Nach Informationen von „Bild am Sonntag“ stellte die Marine bei einer Schadstoffuntersuchung der Raumluft bei den Antriebsdieselmotoren fest, dass in Teilen des Maschinenraums eine überhöhte Belastung durch Formaldehyd besteht. Der krebserregende Stoff stammt offenbar aus Material, das in der Isolierung der Abgassysteme eingebaut wurde und bei Erhitzung durch die heißen Abgase das krebserregende Formaldehyd freisetzt. Die fünf 1,2 Milliarden Euro teuren Schiffe haben seit Jahren Probleme: defekte Getriebe, Klimatechnik und Software mussten ausgetauscht werden. Verteidigungsexperte Bartels fordert, dass „die Pannenserie aufgeklärt wird und die Werften die neuen Fehler schnell beheben“.