Bessere Lebensmittel für ein gesünderes Leben

Unterernährung ist die Ursache für circa ein Drittel aller Todesfälle von Kindern und 20% aller Todesfälle von Schwangeren weltweit. Für eine ausgewogene Ernährung ist nicht nur die Menge entscheidend, sondern auch die Qualität der Lebensmittel. Das europäische Forschungsprojekt INSTAPA (Improved Nutrition through Staple Foods in Africa) verbessert die durchschnittlichen Tagesrationen, die Kinder und Mütter in afrikanischen Ländern südlich der Sahara zu sich nehmen. Allerdings nicht indem es die Ernährungsgewohnheiten verändert, sondern indem es Lebensmittel biologisch anreichert.

Eine ausreichende und ausgewogene Ernährung ist elementares Menschenrecht. Um dieses Grundrecht in den ärmsten Regionen Afrikas (Benin, Mali, Kenia, Burkina Faso) sicherzustellen, bezuschusst die Europäische Kommission die Gesamtkosten für das INSTAPA-Projekt von 7,73 Millionen EUR, mit 5,8 Millionen EUR aus den Fördergeldern ihres Siebten Rahmenprogramms (FP7).

In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind Getreidesorten wie Hirse, Sorghum und Mais und Knollen wie beispielsweise Maniok die klassischen Grundnahrungsmittel. Diese sind in der Regel jedoch sehr arm an lebenswichtigen Nährstoffen und ihr ausschließlicher Verzehr hat Gesundheitsprobleme und eine höhere Sterblichkeitsrate zur Folge. Insbesondere Schwangere und Kinder sind auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen angewiesen. Deshalb ist diese Art der Mangelernährung gerade für sie häufig eine lebensbedrohliche Gefahr.

Mit INSTAPA soll dieser Teufelskreis der Unterernährung durchbrochen werden. Der präventive Ansatz des Projekts zielt hauptsächlich auf die Anreicherung der Grundnahrungsmittel durch Biofortifikation und Nacherntebehandlung ab. Im Jahr 2009 selektierten und pflanzten Wissenschaftler ein Jahr lang Feldpflanzen mit einem erhöhten Nährwert, sowohl in Bezug auf die Reichhaltigkeit an Mikronährstoffen als auch deren Bioverfügbarkeit, an. Es konnte eine insgesamt ausgewogenere Aufnahme von Mineralien und Vitaminen erzielt werden.

Infolgedessen wurde die tägliche Ernährung von Grund auf verbessert. Um den Nährwert des angereicherten Getreides zu erhalten, wurden Rezepthefte mit Anregungen zum Mahlen und Kochen zur Verfügung gestellt, denn manchmal reicht für eine ausgewogene Mahlzeit schon etwas Getreide, Gemüse und ein wenig Palmöl.

INSTAPA verfolgt einen neuartigen präventiven Ansatz: es verbessert einerseits die Qualität der Grundnahrungsmittel und bezieht andererseits Familien aktiv in diese Veränderungen mit ein. Im Einklang mit den Millenniums-Entwicklungszielen der UN zur Bekämpfung der Armut, bietet der Anbau von biologisch wertvollem Getreide und Knollen auch kleinen und mittleren Unternehmen aus den ärmsten afrikanischen Regionen die Chance, ihre Einkommensquellen zu diversifizieren.

Ziel des Projektes ist es, die Stärken der europäischen und afrikanischen Wissenschaft und Technik zu bündeln und verlässliche Langzeitstrategien gegen Unterernährung zu entwickeln. Am INSTAPA-Projekt ist ein ganzes Netzwerk an Wissenschaftlern beteiligt, die die tatsächlichen Auswirkungen einer verbesserten Ernährung auf das Wachstum von Kindern und die Gesundheit werdender Mütter beobachten und auswerten.

INSTAPA hat damit begonnen, den Anbau neuer Getreidearten in Afrika zu schulen. Auf lange Sicht könnte dies eine große Chance für Getreideanbauer und ihre Familien darstellen.

Pressehinweis:
Die Webadresse des Projekts lautet: www.instapa.org