Studie am Uniklinikum Jena untersucht bessere Anpassung von Hörgeräten durch Hörtraining
Bessere Hörgeräteanpassung durch vorheriges Hör-Training
Hörgeräte geben Schwerhörigen das verlorene Hörvermögen zurück. Die kleinen Apparate können dafür sorgen, dass die verstummte Welt wieder zu klingen beginnt. Doch oftmals sind Hörgeräteträger enttäuscht, weil das Ergebnis weit hinter den Erwartungen zurückbleibt: Die neuen Töne sind zu laut, ungewohnt im Klang und schwer zu verstehen. In der Folge werden Hörgeräte nicht genutzt oder von Anfang an abgelehnt. Wie hier Abhilfe geschaffen werden kann, untersuchen derzeit Jenaer HNO-Ärzte und Hörgeräteakustiker mit einer Studie zu einer besseren Hörgräteanpassung durch ein vorheriges Hör-Trainingsprogramm.
„Umfragen haben gezeigt, dass jeder Zehnte sich trotz einer Notwendigkeit gegen ein Hörgerät entscheiden würde“, erklärt Dr. Gerlind Schneider vom Universitätsklinikum Jena. Obwohl moderne Hörgeräte eine bessere Versorgung ermöglichen, ist die Hemmschwelle vieler Betroffenen hoch. Das führt zu einer Unterversorgung. „In Deutschland leben derzeit etwa 15 Millionen Hörgeschädigte. Hörstörungen zählen damit zu den sechs häufigsten Erkrankungen, die nachhaltig die Lebensqualität beeinträchtigen“, so die Oberärztin der Jenaer HNO-Klinik. Schwerhörige verlieren den Kontakt zur Außenwelt und leiden oft unter ihrer sozialen Einsamkeit. „Hörverlust ist ein stilles Leiden – die Betroffenen hören Stille und sprechen nicht darüber“, sagt Schneider.
Aus dieser unfreiwilligen Stille wollen die Jenaer HNO-Ärzte den Betroffenen durch eine bessere Hörgeräteanpassung heraushelfen. In einer über mehrere Jahre angelegten Studie untersuchen die Experten, wie durch ein Hörtraining die Wiederherstellung des Hörvermögens mit Apparateunterstützung verbessert werden kann. „Das Ziel des Hörtrainings ist es, die durch den Hörverlust eingeschränkte Klangverarbeitung vor der Nutzung eines Hörgerätes besser auszunutzen“, erläutert Dr. Gerlind Schneider. Das intensive Hörtraining soll dem Hörgeräteträger halfen, aus den verbliebenen Frequenzbereichen mehr nutzbare Informationen zu ziehen. Praktisch erfolgt das mit Hilfe spezieller Trainingshörgeräte, mit denen zu Hause mit einer CD geübt werden kann. Nach vier Wochen Training werden die Hörgeräte individuell angepasst. „Unser Gehirn filtert Höreindrücke, sodass wir trotz Nebengeräuschen die wichtigen Informationen erhalten“, beschreibt Gerlind Schneider. „Unsere Trainingsmethoden sollen dafür sorgen, dass diese Fähigkeit wiederhergestellt wird und so die Hörgeräte besser genutzt werden können.“
Für die jetzt beginnende Studie suchen die Jenaer erwachsene Schwerhörige, die noch kein Hörgerät tragen, dieses aber benötigen oder die Hörgeräteanpassung abgebrochen haben. Diese nehmen nach einer Voruntersuchung am Trainingsprogramm teil und erhalten danach ein auf ihre Bedürfnisse angepasstes Hörgerät.
Interessierte können sich unter Tel. 03641/935108 oder E-Mail Thomas.Braunschweig@med.uni-jena.de melden.
Die Interessengemeinschaft selbständiger, mittelständischer Akustiker (ISMA) ist ein Zusammenschluss leistungsstarker Hörgeräte-Meisterbetriebe mit über 140 Fachgeschäften in Deutschland. Durch die gemeinsame Einkaufspolitik können in allen ISMA-Geschäften moderne Hörsysteme mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis angeboten werden. Außerdem wurde speziell für ISMA-Kunden die eigene Hörsystem-Kollektion „ISMAline“ zusammen mit der Industrie entwickelt. Dank eigener Werkstatt und eigenem Labor ist ein schneller und zuverlässiger Service garantiert.
Aufgrund des großen Erfolgs der terzo-Gehörtherapie wurden bereits viele der ISMA-Filialen zu Terzo-Zentren ausgebaut.
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