Im Berliner Stadtteil Kreuzberg haben sich am Dienstagabend hunderte Menschen zu einer Mahnwache für die getötete sechsfache Mutter Semanur S. zusammengefunden. Die Trauernden hatten sich im Hof des Wohnhauses, in dem die Frau ermordet wurde, versammelt, Kerzen angezündet und Kränze niedergelegt. Unter ihnen befanden sich viele Frauen und Kinder.
Der 32-jährige Ehemann der Getöteten hatte seine zwei Jahre jüngere Frau in der Nacht zum Montag in ihrer Wohnung erstochen, im Anschluss schnitt er ihr die rechte Brust und den Kopf ab. Das Paar soll zuvor lautstark gestritten haben. Während der Tat befanden sich auch die sechs Kinder des Ehepaares in der Wohnung. Der Mann hat die Tat inzwischen gestanden. Gegenüber den Ermittlern habe er zudem angegeben, „nichts zu bereuen“. Der 32-Jährige soll nun in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden. Zuvor hatten Untersuchungen ergeben, dass er nicht oder nur eingeschränkt schuldfähig sei. Medienberichten unter Berufung auf Aussagen von Personen aus dem Umfeld des Paares zufolge leide der mutmaßliche Täter unter Schizophrenie und nehme Medikamente. Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Berichte bislang nicht. Die Kinder des Paares, vier Jungen und zwei Mädchen im Alter von einem bis 13 Jahren sollen zunächst in einem Heim untergebracht werden. Noch sei unklar, „ob und wie viel die Kinder von dem Geschehen mitbekommen haben“, erklärte die Bezirksstadträtin für Familie, Monika Herrmann. Man arbeite derzeit an einer umfassenden psychologischen Betreuung.