Bundespräsident Christian Wulff erwartet einem Bericht der Tageszeitung „Die Welt“ (Mittwochausgabe) zufolge von seinem Ex-Sprecher Olaf Glaeseker eine Stellungnahme zu den Bestechlichkeitsvorwürfen, die die Staatsanwaltschaft Hannover gegen Glaeseker erhebt. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf das Bundespräsidialamt. Wie eine Sprecherin mitteilte, habe das Präsidialamt unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe in den Medien auch Glaeseker um eine Stellungnahme gebeten.
„Diese Stellungnahme liegt noch nicht vor“, sagte die Sprecherin. Eine Entscheidung, ob Glaeseker mit einer Kündigung oder anderen arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen muss, sei noch nicht gefallen. Das Bundespräsidialamt warte das Ergebnis der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover ab, eine mögliche strafrechtliche Verurteilung könne „Auswirkungen auf das derzeit ruhende Arbeitsverhältnis mit dem Bundespräsidialamt haben“. Vergangene Woche hatte die Staatsanwaltschaft Glaesekers Arbeitsraum im Präsidialamt durchsucht. Zudem erfuhr das Blatt, dass die Bezüge des Ex-Sprechers mit einer „Gewinnungszulage“ versehen waren, „um Herrn Glaeseker mit seiner vorherigen Tätigkeit in Niedersachsen finanziell gleichzustellen“, wie das Präsidialamt mitteilte. Die Vergütung des außertariflich Beschäftigten sei an die Besoldungsgruppe B9 angelehnt gewesen. Das entspricht nach Informationen der Zeitung etwa 9.400 Euro pro Monat.