ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger hat einen radikalen Umbau des Konzerns und einen weitgehenden Abschied vom traditionellen Stahlgeschäft angekündigt. Vor rund 250 Führungskräften in Essen sagte Hiesinger vergangene Woche, dass die Stahlproduktion bei ThyssenKrupp in naher Zukunft „nur noch 30 Prozent“ ausmachen werde, wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Hiesinger will das schwer angeschlagene und mit fast sechs Milliarden Euro verschuldete Stahlunternehmen demnach schnellstmöglich zu einem Technologiekonzern umbauen.
In Zukunft werde man bei ThyssenKrupp „weniger arbeiten und mehr denken“, sagte Hiesinger auf der Management-Tagung. Der ThyssenKrupp-Vorstand hat zudem eine Umgestaltung seiner Geschäftsbereiche beschlossen. Teile des Schiffbaus sollen mit dem Anlagenbau zu einer Sparte verschmolzen werden. Nach Abschluss des Verkaufs der amerikanischen Stahlwerke und der Edelstahlsparte wären dann von ursprünglich acht nur noch fünf Geschäftssparten bei ThyssenKrupp übrig.