Kurz bevor die Siemens-Führung Anfang November Details zu ihrem neuesten Sparprogramm vorstellen will, liefert sie sich einem Medienbericht zufolge mit Betriebsrat und IG Metall schon mal einen heftigen Schlagabtausch. Noch geht es allerdings nicht um mögliche Einschnitte bei der Stammbelegschaft von knapp 120.000 Mitarbeitern in Deutschland, sondern um mehrere tausend Zeitarbeiter, schreibt das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in einer Vorabmeldung. Der Konzern hatte die von Verleihfirmen entsandten Arbeitskräfte seit Mitte 2009 auf freiwilliger Basis bessergestellt, als das in der knapp kalkulierenden Branche oder bei Wettbewerbern sonst üblich ist.
Vom 1. November an gilt allerdings eine bundesweit einheitliche tarifliche Regelung, die auch Siemens in wichtigen Teilen übernehmen will. Jüngere Arbeiter, die befristet an den Konzern ausgeliehen werden, wären demnach etwas bessergestellt als bisher. Das Nachsehen hätten jedoch längergediente Zeitarbeiter. Ihnen würden ab der nächsten Woche mitunter gleich mehrere hundert Euro pro Monat fehlen. Die Siemens-Belegschaftsvertreter wollen das verhindern und notfalls vors Arbeitsgericht ziehen. Außerdem haben sie für den 1. November vorsorglich schon Protestkundgebungen in Frankfurt und Berlin geplant. Ein Siemens-Sprecher wollte sich unter Berufung auf derzeit laufende Gespräche nicht zu dem Vorgang äußern.