Der neue Berliner Flughafen wäre auch mit funktionierender Brandschutzanlage am 3. Juni nicht startklar gewesen, da dieser offenbar erst zur Hälfte fertiggestellt ist. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf einen Bericht der Experten des Münchner ORAT-Teams der dem Berliner Senat für Stadtentwicklung vorliegt. Demnach seien wichtige Prozesse von Check-in über Zoll bis Boarding und Bodenverkehr nur zu 52 Prozent betriebsbereit.
Ein ORAT-Mitarbeiter sagte „Focus“: „Der Flughafen ist bei weitem nicht in der Lage, operativ in Betrieb genommen zu werden – unabhängig von den technischen Systemen.“ ORAT steht für „Operational Readiness and Airport Transfer“, einem erfolgreichen Geschäftszweig des Münchner Flughafens, der vor zwanzig Jahren vom Stadtteil Riem nach Freising umzog. Die 13 Experten helfen den Berlinern, den Umzug von Tegel und Schönefeld (alt) nach Schönefeld (neu) über die Bühne zu bringen. Für den Chef der Berliner Flughäfen, Rainer Schwarz, und seinen Chefplaner Manfred Körtgen hat die Verschiebung auch finanzielle Folgen. Laut einer „Zielvereinbarung“, die „Focus“ vorliegt, sahen beide Dienstverträge eine Prämie von je 50.000 Euro für das laufende Geschäftsjahr vor – allerdings nur, wenn der Flughafen tatsächlich zum 3. Juni eröffnet und anschließend eine erste Betriebszeit bis August ohne größere Probleme überstanden worden wäre. Da das nicht der Fall ist, erhalten sie das Geld nicht.