Bericht: Eier aus Käfighaltung trotz Verbot im Umlauf

Eier von Legehennen in Käfighaltung sind trotz EU-weitem Verbot der herkömmlichen Batteriekäfige seit Januar 2012 weiterhin im Umlauf. Dies berichtete das ZDF-Magazin „Frontal 21“ in seiner kommenden Ausgabe, die am morgigen Dienstag ausgestrahlt wird. Trotz dem neu eingeführten Verbot leben immer noch mehr als 47 Millionen Legehennen in dieser Haltungsform.

Nach Angaben aus dem EU-Kommissariat für Verbraucherschutz haben außerdem 15 Mitgliedsstaaten trotz zwölfjähriger Übergangsfrist das Käfigverbot der EU ignoriert, darunter auch große Eierproduzenten wie Italien, Spanien, Belgien und Polen. EU-Verbraucherschutzkommissar John Dalli kündigte nun an, die Kommission werde in den kommenden Tagen Vertragsverletzungsverfahren gegen EU-Mitglieder einleiten, die die Batteriekäfige entgegen den EU-Vorgaben weiterhin verwenden. „Ich verspreche, dass ich durchgreifen werde“, sagte der Verbraucherschutzkommissar dem ZDF. Dalli fordert darüber hinaus erweiterte Sanktionsmöglichkeiten der EU-Kommission. Für jede EU-Richtlinie müsse es Dalli zufolge während der Umsetzungszeit konkrete Aktionspläne geben, die von der EU-Kommission kontrolliert werden. Bisher habe die Kommission keine Möglichkeit, rechtzeitig einzugreifen, wenn EU-Richtlinien nicht fristgemäß in nationales Recht umgesetzt werden, wie der „Käfigei-Fall“ sehr deutlich mache. Deutschland hat die alte Käfighaltung bereits im Jahr 2000 abgeschafft. Für Eiprodukte wie Nudeln, Mayonnaise oder Backwaren werden hingegen immer noch Eier aus illegalen Haltungsbedingungen verwendet, sodass auch in Deutschland noch indirekt Eier aus Batteriekäfighaltung konsumiert werden. Tierschützer und die deutsche Eierindustrie fordern deshalb eine verpflichtende Kennzeichnung auch für Eiprodukte.