Die Chefvolkswirte von Dekabank und Commerzbank, Ulrich Kater und Jörg Krämer, haben angesichts der hohen Benzinpreise die Hoffnung auf ein erfolgreiches Eingreifen der Politik gedämpft. „Leider lassen sich die schwankenden Ölpreise an den Weltmärkten schwierig glätten“, sagte Kater „Handelsblatt-Online“. „Subventionen gehen nach hinten los, weil sie die Abhängigkeit vom Rohöl zementieren, was auf Dauer den Steuerzahler dann immer mehr Geld kostet.“
Kater wies allerdings auf einen positiven Effekt der Benzinpreisentwicklung hin: „Je höher der Preis, desto stärker der Anreiz, billigere Energiealternativen voranzubringen.“ Auch Commerzbank-Ökonom Krämer hält die Möglichkeiten für begrenzt, die Benzinpreise-Rekorde zu stoppen, um vor allem negative Auswirkungen auf die Konjunktur zu verhindern. „Natürlich wäre es für die Wirtschaft und die Verbraucher besser, der Ölpreis wäre niedriger. Aber es gibt keinen bestimmten Benzinpreis, ab dem die Konjunktur kippt“, sagte Krämer „Handelsblatt-Online“. So sei der Ölpreis in den letzten Jahren vor allem wegen des starken Wirtschaftswachstums in China gestiegen, von dem Deutschland aber in Form steigender Exporte und Arbeitsplätze profitiert habe. „Problematisch für die Konjunktur würde es wohl nur, wenn der Atomstreit mit dem Iran militärisch eskalierte und der Ölpreis mehrere Monate sehr hoch wäre“, ist Krämer überzeugt Kater gab überdies zu bedenken, in der Vergangenheit habe man gelernt, mit immer höheren Benzinpreisen umzugehen. „Aber alles ist eine Frage des Ausmaßes“, fügte der Dekabank-Chefökonom hinzu: „Steigen die Preise zu plötzlich und zu stark an, kann dies tatsächlich ein Konjunkturrisiko darstellen, was dann allerdings auch die Ölpreise wieder fallen lassen würde.“