Viel Negatives ist derzeit über Italien zu lesen. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht die Schuldensituation oder ein neuer Berlusconi-Skandal oder gar beides durch die Gazetten geistert. Italien scheint kein Standort zu sein, an dem sich langfristig, auf Basis von verlässlichen Rahmenbedingungen, investieren lässt. Ein zweiter Blick offenbart jedoch, dass Italien nicht so schlecht dasteht und die Bedingungen, beispielsweise für ein Solar-Investment, im Vergleich zu anderen Ländern relativ vorteilhaft sind und vor allem bleiben werden.
Drei Ebenen sollen im Folgenden in aller Kürze beleuchtet werden: das Förderregime, die politischen Leitlinien in der Energiepolitik und die Schuldensituation:
Apropos Förderung
Die Solaranlagen werden immer preiswerter und leistungsfähiger – folglich kann die Einspeisevergütung schrittweise gesenkt werden. Aufgrund der immer weiter verbesserten technischen Spezifika der Solaranlagen lassen sich Projekte einerseits günstiger erstellen und andererseits länger betreiben. Die italienische Regierung scheint exakt dies begriffen zu haben und hat die Förderung entsprechend stufenweise zurückgefahren. Denn trotz rückläufiger Vergütungssätze ist die Förderung nach wie vor ausreichend, um das Wachstum auf einem attraktiven und für Investoren damit einträglichen Niveau zu halten. Außerdem darf der Sektor nicht völlig zum Erliegen kommen, denn über die aus den Projekten fließende Gewerbesteuer sind Solaranlagen mittlerweile eine regional bedeutende Einnahmequelle für den Fiskus geworden. Im Übrigen, und das hebt die Italiener trotz aller Ressentiments von allen anderen europäischen Ländern ab, hat Italien in der Vergangenheit auf rückwirkende Regelungen in der Förderung stets verzichtet. Dieses, eigentlich als Grundprämisse geltende Rückwirkungsverbot, wurde sogar von Deutschland nicht durchweg beachtet, so dass Italien ein hohes Maß an Verlässlichkeit bescheinigt werden muss. Italien als Ganzes müssen Investoren nicht mögen, aber die Aspekte der Solar-Förderung, gemeinsam mit den externen Faktoren (hohe Sonneneinstrahlung, große Zahl an Sonnenstunden, mittelständisch geprägte Solar-Industrie), machen Italien als Standort für ein Solar-Investment mehr als interessant.
Italienische Energiepolitik
In Italien ist das Conto Energia, das Äquivalent zum deutschen EEG, erst im Jahr 2005 eingeführt worden. Andere Länder, wie Deutschland, Spanien und die USA waren da mit einem System zur Einspeisevergütung von Solarstrom schneller. Im neuen Conto Energia IV wird zwischen kleinen und großen Solaranlagen unterschieden: Kleine Anlagen sind Dachanlagen bis zu 1 MW, die nicht der Registerpflicht unterliegen, alle Anlagen auf öffentlichen Gebäuden und Grundstücken und alle sonstigen Anlagen bis 200 kW. Diese werden nicht gedeckelt. Alle anderen Anlagen gelten als große Anlagen, und für diese wurde für Juni 2011 bis Ende 2012 eine Deckelung eingeführt. Große Anlagen müssen außerdem in ein Register (GSE, der Behörde des Wirtschafts- und Finanzministeriums, welche Förderungen kontrolliert und beaufsichtigt) eingetragen werden, um die Einspeisevergütung zu erhalten.
Summa summarum kann auf dem italienischen Solarmarkt aufgrund der reduzierten Vergütung für große Freiflächenanlagen von einer Fokussierung auf „kleine“ Dachanlagen bis 1 MW ausgegangen werden. Diese Politik ist ganz im Sinne der Umwelt, denn es werden bereits vorhandene Dachflächen samt Netzanschüssen genutzt und keine Ackerflächen mehr zweckentfremdet.
Harte Fakten zur Verschuldung Italiens
Auf den ersten Blick sind diese haarsträubend. Die Staatsverschuldung Italiens liegt bei knapp 120% vom BIP, und wird dort auch in den nächsten Jahren verharren. An Einnahmen aus primären Quellen stehen Bella Italia derzeit rund 730 Mrd. Euro zur Verfügung, bis 2014 wird sich diese Basis auf etwa 800 Mrd. Euro „verbreitern“. Der Erhebungsapparat in Italien arbeitet also einigermaßen effizient, anders als etwa in Griechenland. Die Ausgaben dürften sich im Bereich von 750 Mrd. Euro bewegen, so dass Italien – eine einigermaßen stabile Konjunktur vorausgesetzt – ab dem kommenden Jahr einen Haushaltsüberschuss ausweisen kann. Der Zinsaufwand für den Schuldenberg von 1.600 Mrd. Euro macht derzeit etwas mehr als 10% der Einnahmen aus, und dürfte im Maximum auch kaum höher als 15% steigen. Dies wiederum ist auch ein Ergebnis der aktuellen Sparanstrengungen. Damit steht Italien weitaus besser da als beispielsweise Großbritannien, das binnen weniger Jahre vermutlich weit mehr als 20% für Zinszahlungen berappen muss. Italien könnte damit, bei einer konsequenten Beibehaltung der jetzt eingeleiteten Konsolidierungsmaßnahmen, zu den Gewinnern der aktuellen Schuldenkrise gehören. – Oder zumindest, seine Finanzen betreffend, im Vergleich zu anderen Ländern verhältnismäßig besser dastehen.
Für Investoren, wie deutsche Solar-Fonds, bedeutet dies letztlich, dass Italien – unter Abwägung makroökonomischer Rahmendaten – gemeinsam mit dem offensichtlich zeitgemäßen Förderregime ein guter Standort ist, um sich an einer Solaranlage zu beteiligen. Den Ressentiments zu einzelnen Facetten des Standortes sollten Anleger nicht folgen, denn diese verstellen den Blick auf die harten Fakten. Und hier macht Bella Italia durchaus eine Bella Figura – erst recht, wenn früher oder später ein Regierungswechsel erfolgt.
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Darüber hinaus bietet SOLAMONA Firmenkunden als stark serviceorientiertes Photovoltaik Unternehmen maßgeschneiderte, hoch individuelle, kundenspezifische Gesamt-Lösungen zur Gewinnung von Solarstrom auf höchstem Qualitätsniveau. – SOLAMONA macht aus Dächern Solarkraftwerke.