BDS-Umfrage zum Fachkräftemangel im Mittelstand

Stuttgart. Für viele Mittelständler bleibt es trotz leicht rückläufiger Konjunktur weiterhin schwierig, gute Mitarbeiter zu finden. Dies zeigt eine Umfrage zum Fachkräftemangel des Bundes der Selbständigen Baden-Württemberg (BDS).

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BDS-Barometer Fachkräftemangel im Zeitverlauf

Von den 757 Unternehmerinnen und Unternehmern, die der Selbstständigenverband im Rahmen seiner halbjährlichen Konjunkturumfrage zu diesem Thema befragt hat, gaben 72 Prozent an, es sei für sie problematisch, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Vor einem Jahr lag dieser Anteil noch bei nur 68 Prozent, vor fünf Jahren bei 49 Prozent (Grafik). „Der Kampf um gute Mitarbeiter stellt zukünftig viele Mittelständler vor eine große Herausforderung. Auch deshalb ist der BDSS der neuen „Fachkräfteallianz Baden-Württemberg“ beigetreten“, erklärt BDS-Präsident Günther Hieber zu den aktuellen Zahlen. „Wir können das Problem nur gemeinsam lösen“.

Keine Beschäftigungsquote für Ältere
Zur Lösung der Fachkräfteproblematik wird aus Sicht des Verbandes auch die längere Beschäftigung älterer Mitarbeiter beitragen. Eine fixe Beschäftigungsquote für Ältere und die Aussetzung der Rente mit 67, jedoch lehnt der BDS ab. „Eine solche fixe Quote ist bei kleineren Unternehmen nicht handhabbar“, so Hieber. „Die Beschäftigung älterer Mitarbeiter wird analog der Anhebung des gesetzlichen Rentenalters weiter steigen. Die Nachfrage ist da“, erwartet Hieber.

Handwerk leidet seit Jahren an Fachkräftemangel
Besonders problematisch ist die Situation aus Sicht des BDS für die vielen Handwerksbetriebe im Land. Rund 83,1 Prozent der Handwerker geben in der Umfrage an, Schwierigkeiten zu haben, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Vergleichsweise gering sind dagegen die Probleme bei den Industriebetrieben (64,9 Prozent) und bei den Dienstleistern und freien Berufen (62,4 Prozent) sowie im Einzelhandel (65,1 Prozent). Insgesamt gibt es jedoch über alle Branchen hinweg ein spürbares Fachkräfteproblem.

Unternehmen ab 5 Mitarbeitern besonders betroffen
Der Größenvergleich zeigt, dass weitgehend alle Unternehmensgrößen mit dem Problem Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Auch Einzelunternehmen, die nicht weiter als Einzelkämpfer agieren wollen, haben aber Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Am meisten ausgeprägt ist das Problem jedoch bei den Unternehmen zwischen fünf und 50 Mitarbeitern. Bei den größeren Mittelständler über 50 Mitarbeiter ist das Fachkräfteproblem nicht ganz so groß.

Hintergrund
An der Umfrage im Rahmen der Konjunkturstudie des BDS Baden-Württemberg haben sich 757 Unternehmen im Zeitraum zwischen dem 26. November und 16. Dezember 2011 beteiligt.

Zur vollständigen Pressemitteilung vom 31. Januar 2012

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