BDS-Umfrage: Mittelstand unzufrieden mit Energiewende

Mehrheit steht hinter Atomausstieg – Chance für die Gesellschaft und Unternehmen

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Meinung der Selbständigen zum Atomausstieg im Jahresvergleich Sommer 2011 und im Sommer 2012

Die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen steht hinter dem Atomausstieg, ist aber unzufrieden damit, wie die Energiewende von der Politik angegangen wird. Das ist das Ergebnisse einer Umfrage des Mittelstandsverbandes Bund der Selbständigen Baden-Württemberg e.V. (BDS) unter 770 Unternehmen.

Bei der Umfrage geben rund 60 Prozent der Befragten an, dass der Atomausstieg im Rückblick die richtige Entscheidung war. Nur jeder dritte Mittelständler (34 Prozent) hält den Atomausstieg für falsch. Entsprechend sind 65 Prozent der Selbstständigen davon überzeugt, dass Windkraft, Solarstrom und andere erneuerbare Energien Atomkraft mittel- bis langfristig ersetzen können. 29 Prozent bezweifeln dies. Sieben Prozent haben keine Meinung dazu.
Vor einem Jahr war die Zustimmung für den Atomausstieg unter den Mittelständlern allerdings noch deutlicher. Im Sommer 2011 empfanden 70 Prozent diesen als richtig, nur jeder fünfte war dagegen.

Umsetzung der Energiewende mangelhaft
Ein Grund für die zurückgehende Zustimmung dürfte in der Art und Weise liegen, wie die Politik die Energiewende bisher angegangen ist. 72 Prozent der Befragten sagen, dass sie unzufrieden sind mit der bisherigen Entwicklung der Energiewende. Nur knapp jeder Fünfte ist hingegen zufrieden. Dabei gibt es keine entscheidenden Unterschiede zwischen Inhabern kleinerer oder größerer Unternehmen. Die höchste Zustimmung für die Umsetzung der Energiewende kommt dabei mit 27 Prozent von den größeren Mittelständlern ab 50 Mitarbeiter sowie von der Industrie.

Unternehmen glauben an unternehmerische Chancen der Energiewende
Befragt nach den eigenen unternehmerischen Auswirkungen geben 40 Prozent der Unternehmen an, dass die Energiewende eine Chance fürs eigene Unternehmen darstellt. 28 Prozent sehen diese eher als Risiko, mit 30 Prozent ist die Zahl derjenigen, die dies selbst noch nicht einschätzen mögen extrem hoch. Die größten Chancen rechnen sich mit je 46 Prozent dabei die Handwerksbetriebe sowie die Dienstleistungsunternehmen aus.
Im Vergleich zu den eigenen unternehmerischen Chancen der Energiewende bewerten die Selbstständigen die Chance der Energiewende für die Gesellschaft insgesamt deutlich höher. 58 Prozent sind der Ansicht, dass die Energiewende eine Chance für die Gesellschaft darstellt, 26 Prozent sehen mehr die gesellschaftlichen Risiken.

Hieber: Kleinere Mittelständler und Kleinverbraucher bezahlen die Zeche
„Die größte Sorge unserer Mitglieder ist nicht die Energiewende an sich, sondern wie sie bisher angegangen wurde“, kommentierte BDS-Präsident Günther Hieber die Ergebnisse der Umfrage. Es kann nicht sein, dass die 600 größten Energieverbrauchenden Unternehmen von den Kosten der Energiewende entlastet werden, während kleinere Mittelständler und Kleinverbraucher die Zeche bezahlen müssen“. Aus seiner Sicht stelle die seit August 2011 geltende Stromnetzentgeltverordnung das Verursacherprinzip auf den Kopf und müsse daher geändert werden.

BDS veranstaltet Symposium zur Energiewende
Aus Sicht des Selbstständigenpräsidenten gibt es immer noch sehr viele Unklarheiten bei der Energiewende. Aus diesem Grund veranstaltet der Bund der Selbständigen am 19. September in Stuttgart ein großes Energiesymposium, bei dem Experten, Politiker und betroffene Unternehmen über die Energiewende diskutieren werden. Als Redner und Diskutanten haben der Ministerialdirektor im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg Helmfried Meinel, Arnold Vaatz stellv. Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Joachim Pfeiffer, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Dieter Ameling, Europäisches Institut für Klima und Energie, Prof. Dr. Horst Lüdecke, Europäisches Institut für Klima und Energie, ebenso zugesagt wie Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (SPD), Umweltsenator a.D., Vorstandsvorsitzender der RWE INNOGY sowie Achim Zerres, Abteilungsleiter der Bundesnetzagentur zugesagt. Moderiert wird die Veranstaltung vom ehemaligen Regierungssprecher Friedhelm Ost.

Auf dem Symposium sollen unter anderem die Fragen geklärt werden, ob der Klimawandel in der Realität zu erkennen ist und ob Windkraft- und Solarstrom als Alternative zum Atomstrom die Energieversorgung sichern kann beziehungsweise ob Biogas ein Energieträger der Zukunft ist.

Zur BDS-Pressemitteilung mit weiteren Graphiken…

BDS-Symposium: Streitpunkt Energiewende – Fakten. Daten. Mythen.

Termin: Mittwoch, 19. September 2012, 12.00 bis 18.00 Uhr
Ort: Maritim Hotel Stuttgart, Seidenstraße 34, 70174 Stuttgart
Programm:
bis 12.00 Uhr Eintreffen der Teilnehmer
bis 12.45 Uhr Imbiss

13.00 Uhr Beginn des Symposiums
15.30 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Podiumsdiskussion
18.00 Uhr Ende der Veranstaltung

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