Bayerns Verfassungsschutz-Präsident: Renommee hat Schaden genommen

Der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz sieht seine Behörde durch ihr Scheitern bei der Aufklärung der NSU-Mordserie geschwächt. „Wir befinden uns durch die NSU-Morde in einer schwierigen Situation“, sagte Körner der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochsausgabe). „Das Renommee, das wir uns in Bayern aufgebaut haben, hat Schaden genommen.“

Allein in Bayern verübte das rechtsextreme Zwickauer Terrortrio fünf ihrer zehn Morde. „Die Nähe der rechten Szene zur Gewalt war immer bekannt. Was wir nicht erkannt haben, sind die terroristischen Strukturen“, räumte Körner ein. Dennoch stellt er sich vor seine Mitarbeiter. „Auch in der Rückschau gibt es aus meiner Sicht bis heute keine Hinweise, die uns direkt zu den Tätern geführt hätten“, sagte Körner. Der Präsident kündigte an, die Arbeit des Untersuchungsausschusses im Bayerischen Landtag, der an diesem Mittwoch eingesetzt wird und nach Versäumnissen suchen soll, zu unterstützen. „Wir sind offen für die Anregungen, die uns der Ausschuss für unsere Arbeit liefern kann“, sagte Körner. Aus dem Scheitern müsse die Behörde lernen. „Ich will eine genaue Analyse. Wir müssen schauen, was können wir ändern. Nicht darauf zu reagieren wäre ein Fehler.“