Bauernpräsident Sonnleitner: Preise bleiben 2012 stabil

Obwohl die deutschen Landwirte 2011 mit einem Minus abschließen und erneut 12 Prozent weniger Getreide als im schlechten Vorjahr hatten, sagt Bauernpräsident Gerd Sonnleitner stabile Preise voraus. Der „Bild-Zeitung“ und „bild.de“ (Montagausgabe) sagte er: „Da die Lagerbestände gut sind, können wir der weltweiten Nachfrage nachkommen. Wir rechnen mit stabilen Preisen, da ist keine Kostenexplosion zu erwarten.“

Ebenso würden höhere Strompreise nicht gleich am Markt spürbar. Sonnleitner: „Das Versprechen der Politik, dass es die Energiewende zum Nulltarif gibt, ist schlichtweg nicht wahr. Wir rechnen mit deutlich höheren Stromkosten 2012, aber die werden sich nicht sofort auf die Warenpreise schlagen.“ Allerdings hätten sich die Gemüsebauern noch nicht von der EHEC-Krise erholt: „Das war die reinste Katastrophe, weil die vorschnellen Verzehrwarnungen zu irreparablen Verlusten geführt haben. Über 75 Millionen Euro Einbuße allein bei den Gemüsebauern, da neben Gurken und Tomaten auch andere Gemüse verweigert wurden.“ Sonnleitner mahnte verantwortlicheres Handeln an, ohne den Verbraucherschutz zu vernachlässigen: „Panik ist kein guter Berater, Sorgfalt ist besser.“ Die Euro-Krise habe die Bauern noch nicht erreicht. „Der Euro ist gut, wir stehen geschlossen hinter der Währung, aber wenn die EU die Schuldenkrise nicht in den Griff bekommt, reißt es auch die Bauern mit in den Abgrund“, so der Bauernpräsident. Insgesamt sei jedoch der Stellenwert der Landwirtschaft in der Bevölkerung gestiegen: „Die Menschen sind bewusster und können heimische Produkte wieder wertschätzen.“ Man bemerke, „dass die Landwirtschaft zum Energie-Mix beiträgt, Versorgungssicherheit in Europa garantiert und wir mit Nahrungsmitteln nicht vom Ausland abhängig sind“. Das sei ein guter Ausblick für die Bauern.