Dietmar Bartsch hat seine innerparteilichen Gegner für ihr Verhalten auf dem Linken-Parteitag in Göttingen kritisiert. „Das ist deutlich unter der Gürtellinie und geht gar nicht“, sagt Bartsch im „Spiegel“ über Genossen, die nach seiner Wahlniederlage „Die Internationale“ und das Kampflied „Ihr habt den Krieg verloren“ angestimmt hatten. Dies bezeichnete Bartsch, der sich um den Parteivorsitz beworben hatte, als „Ausdruck unerhörter Kulturlosigkeit“.
Der Vize-Fraktionsvorsitzende bekräftigte außerdem, dass in der linken Bundestagsfraktion „Hass“ und „pathologische Zustände“ herrschten: „Das ist leider zutreffend.“ Eine Spaltung der Partei, vor der Fraktionschef Gregor Gysi warnte, will Bartsch vermeiden: „Sie würde den Tod der Linken bedeuten.“ Vehement wehrt sich der Fraktionsvize gegen Vorwürfe aus dem Lager von Oskar Lafontaine, er biedere sich bei der SPD an: „Auch Oskar Lafontaine hätte schon 2009 gern eine Koalition im Saarland gemacht.“ Nicht nur die Linken, auch Sozialdemokraten sollten sich für eine Zusammenarbeit offen zeigen: „Wenn Sigmar Gabriel ohne Not jetzt bereits sagt: Nie mit den Linken, dann ist das politisch einfach nur doof.“