Wie Bauherren schon beim Hausbau altersgerecht planen
Wohnen in vertrauter Umgebung – und das möglichst bis ins hohe Alter. Hiervon geht man als Bauherr grundsätzlich einmal aus. Schließlich ist das Haus meist zum Rentenbeginn abbezahlt und macht das Wohnen konkurrenzlos billig. Die eigene Immobilie kann im Alter aber auch schnell zur Belastung werden, wenn sie zu wenig Wohnkomfort oder Sicherheit für ältere Bewohner bietet und aufwendig saniert werden muss. Experten vom Ratgeberportal http://www.aktion-pro-eigenheim.de empfehlen Bauherren von heute, ihr Haus von Anfang an altersgerecht ohne Barrieren zu planen.
Treppenstufen am Hauseingang, schmale Türen, zu enge Badezimmer – mit zunehmendem Alter kann das schnell zum unüberwindbaren Problem werden. Wer sein Haus von Beginn an barrierefrei plant, sorgt auch im Alter für Mobilität im eigenen Haus. Dabei muss es nicht immer der klassische Bungalow mit einer Wohnebene sein. Auch mehrere Etagen können heute dank Treppenliften, moderner Haustechnik und praktischer Raumaufteilung den Bedürfnissen im Alter entgegenkommen. Und nicht nur denen: Denn Wohnen ohne Barrieren ist zum Beispiel auch für Familien mit Kindern ein Vorteil, weiß Jürgen Dawo, Präsident der Aktion pro Eigenheim: „Barrierefreie Häuser passen sich zum einen allen Lebensphasen an, zum anderen haben sie auch einen hohen Wiederverkaufswert.“ Und die Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum wächst: Statistisch gesehen steigt der Anteil der über 60-Jährigen in Deutschland von 20 Prozent zu Beginn des Jahrtausends auf 36 Prozent im Jahr 2030 an.
Heute schon für morgen bauen
Bauherren können bereits in der Planungsphase Vorkehrungen für spätere alters- oder behindertengerechte Umbauten treffen – und das ohne die Baukosten merklich zu erhöhen. „Altersgerechtes Bauen muss nicht immer teurer sein. Gerade wer früh bestimmte Maßnahmen beim Hausbau trifft, spart später hohe Umbaukosten“, so Jürgen Dawo. Laut Institut für Bauforschung in Hannover betragen die Mehrkosten für eine barrierefreie Wohnungsausstattung für eine Wohnfläche von 70 Quadratmetern nur 3,2 Prozent der Bausumme. Bei einem Haus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche und einer Bausumme von 250.000 Euro wären dies umgerechnet lediglich 16.000 Euro zusätzlich. „Eine lohnende Investition, da nachträgliche Umbauten schnell mit wesentlich höheren Kosten zu Buche schlagen“, erläutert Jürgen Dawo. So sorgen beispielsweise ein offener Grundriss des Wohnbereichs und leichte Trennwände statt massiver Mauern später für Flexibilität und können den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Wer barrierefrei baut, sollte grundsätzlich auch auf versetzte Ebenen verzichten und schwellenfrei planen. „Treppenstufen, die im Wohnbereich gerne zur Überbrückung leichter Niveauunterschiede integriert werden, können Bauherren durch Rampen ersetzen – ebenso Stufen zum Hauseingang und versetzte Übergänge zwischen Terrasse und Wohnzimmer“, erklärt der Bauexperte.
Wohnbarrieren verringern mit Planungshilfe
Die DIN 18025 bietet eine Planungsgrundlage für Bauherren, die auch im Alter oder im Fall einer Behinderung selbständig in den eigenen vier Wänden leben wollen. Demnach planen vorausschauende Bauherren vor und hinter jeder Tür eine großzügige Fläche von 1,50 mal 1,50 Metern ein, die genügend Bewegungsfläche für Rollstuhl, aber auch Kinderwagen bietet. Wichtig: Türbreiten von 90 Zentimetern Durchgangsmaß und Flure von mindestens 120 Zentimetern Breite garantieren ausreichend Mobilität.
Barrierefreie Planung auch in Küche, Bad und Co.
Größe und Grundriss der Küche sollten großzügig geplant werden. Grundlage ist auch hier der Wendekreis eines Rollstuhls. Entsprechend ist vor den Küchenmöbeln eine Bewegungsfläche von minimal 1,50 mal 1,50 Metern nötig. Auf die gleiche Bewegungsfreiheit ist auch im Bad zu achten. Hier sollten zudem Montageplatten für Haltegriffe an Waschtisch, WC und Wanne oder für Duschsitze vorgesehen sowie eine bodengleiche Dusche, ein unterfahrbares Waschbecken mit Wandabläufen und genügend Abstand zwischen den Sanitärobjekten eingeplant werden. Darüber hinaus bieten elektrische Rollladenkästen und Türöffner Bedienkomfort und eine wichtige Alltagshilfe für ältere Menschen. Speziell für Rollstuhlfahrer müssen Griffe und Schalter passend montiert werden: In einer Höhe von 85 Zentimetern und mit einem seitlichen Wandabstand von mindestens 50 Zentimetern können Rollstuhlfahrer Handläufe, Türdrücker, Lichtschalter, Sanitärarmaturen und Heizkörperventile auch problemlos aus einer sitzenden Position heraus nutzen.
Ausführliche Informationen zu den Themen Hausbau, barrierefreies Bauen und Förderung sowie eine kostenlose Checkliste zum barrierefreien Bauen finden Interessierte auf dem Ratgeberportal http://www.aktion-pro-eigenheim.de. Der Newsletter informiert regelmäßig über aktuelle Themen und kostenlose Broschüren helfen bei der Planung.
Bildunterschrift 1:
Barrierefrei planen: Bauherren können schon zu Beginn des Hausbaus ihr Eigenheim für das Wohnen im Alter vorbereiten. Bestes Beispiel ist ein Bad mit barrierefreier Dusche
Foto: Franz Kaldewei GmbH & Co. KG / www.aktion-pro-eigenheim.de
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Bildrechte: Foto: Franz Kaldewei GmbH & Co. KG
Über die Aktion pro Eigenheim
Ziel der Aktion pro Eigenheim ist es, allen Bauinteressierten in Fragen der Förderung und Finanzierung bei Neubau und Hauskauf möglichst große Transparenz zu verschaffen. Hierdurch lässt sich bares Geld sparen, das dann für die Bauinvestition zur Verfügung steht oder diese erst ermöglicht. Speziell junge Familien mit Kindern und sogenannte Schwellenhaushalte werden unterstützt, damit sie sich den Traum vom Eigenheim auch erfüllen können. Auf politischer Ebene setzt sich die Aktion pro Eigenheim für eine im europäischen Vergleich angemessene Förderung von Wohneigentum ein. Getragen wird die Initiative seit ihrer Gründung im Jahr 2000 von namhaften Hausherstellern, Baustoffherstellern, Baustoffhändlern sowie Dienstleistern.
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