Bald neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Rheumatoider Arthritis?

Das Katholische Klinikum Mainz (kkm) unterstützt ein neues Forschungsprojekt des ‚Netzwerks Studienteams Rheumatologie‘ (NESTRA) am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Untersucht wird eine bislang noch nicht zugelassene Kombinationstherapie, die gute Verträglichkeit und Wirksamkeit bei Rheumatoider Arthritis verspricht.

Mainz, 13. September 2011. Die Klinik für Rheumatologie und Physikalische Therapie am Katholischen Klinikum Mainz (kkm) unterstützt eine aktuelle Studie deutscher Rheumatologen, die derzeit durch das Netzwerk Studienteams Rheumatologie (NESTRA) unter Leitung der Rheumatologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt wird. Die Studie untersucht die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Kombinationstherapie der Arzneistoffe Leflunomid und Rituximab. Das Ziel: neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Rheumatoider Arthritis zu gewinnen.

Die Kombinationstherapie spielt in der Behandlung der Rheumatoiden Arthritis eine zunehmende Rolle. „Bei der Behandlung mit lediglich einem Wirkstoff kann nur in seltenen Fällen ein gutes oder sehr gutes Ansprechen oder sogar eine Remission erzielt werden“, erklärt Privat-Dozent Dr. med. Peter Härle, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie und Physikalische Therapie am kkm. „Bisher wurden lediglich Kombinationstherapien mit anderen Stoffen klinisch untersucht, bei denen jedoch unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftreten können. Die neue Arzneimittelkombination verspricht eine gute Verträglichkeit bei stärkerer Wirksamkeit und damit eine gute neue Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit einer Rheumatoiden Arthritis.“ Dies zu belegen ist nun die primäre Aufgabe der AMARA-Studie.

Bei der Rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine um eine Erkrankung, die vor allem die Gelenke betrifft und diese nach und nach zerstören kann. Ihre Symptome: Insbesondere die Finger und Fußgelenke sind geschwollen und schmerzen, was die Beweglichkeit der Hände und des Körpers deutlich einschränkt. Im Krankheitsverlauf  kommt es zu einer fortschreitenden Gelenkzerstörung mit der Entwicklung von Gelenkfehlstellungen, Bewegungseinschränkungen und einer zunehmenden Behinderung. Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung sind von einer Rheumatoiden Arthritis betroffen. Jährlich erkranken nach Angabe des Rheumaforschungszentrums Berlin etwa 80 von 100.000 Menschen in Deutschland neu. Mit etwa 60 bis 70 Prozent ist der Anteil an Frauen deutlich erhöht.

„Mit den heutigen medizinischen Kenntnissen können wir die Rheumatoide Arthritis gut behandeln“, erklärt Privat-Dozent Dr. med. Peter Härle. „Die wissenschaftlichen Bemühungen auf der ganzen Welt zur Erforschung der fehlgeleiteten Reaktionen des Immunsystems haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte gebracht.“ So kann die Erkrankung mit sogenannten Biologika in eine Art Ruhephase gebracht werden, in welcher Schmerzen, Schwellungen oder Gelenkzerstörungen zurückgehen, bestenfalls sogar nicht mehr vorhanden sind. 

Um erkrankten Patienten die aktuellsten Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können forscht die Klinik für Rheumatologie und Physikalische Therapie des kkm im Rahmen ihrer Studienambulanz. Patienten, die nicht im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen behandelt werden, können in der Spezial-Ambulanz nach §116b Abs. 2 SGB V, in der Tagesklinik oder auch stationär betreut werden. Mittlerweile besteht ein enges Netzwerk zur Versorgung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen am kkm, so dass eine umfassende Versorgung von Patienten mit Schmerzen am Bewegungsapparat gewährleistet werden kann.

3596 Zeichen

Hinweis: Am 17. September laden Spezialisten aus Rheumatologie, Orthopädie, niedergelassener Praxis sowie ambulanter Rehabilitation zum 4. Mainzer Patiententag Rheumatologie ans Katholische Klinikum Mainz (kkm) ein. Neben Vorträgen und Sprechstunden wird eine Gesundheitswanderung mit Schatzsuche angeboten. Das detaillierte Programm steht im Internet unter www.kkm-mainz.de/veranstaltungen/sonderveranstaltungen.html zum Download bereit.

Über das Netzwerk Studienteams Rheumatologie (NESTRA)

Das Netzwerk Studienteams Rheumatologie (NESTRA) ist ein Netzwerk internistisch-rheumatologischer Zentren an Universitätskliniken, Krankenhäusern, Versorgungszentren und Praxen in ganz Deutschland, das es ermöglicht, eigene Fragestellungen zu formulieren und diese in klinischen Studien in hoher Qualität und in eigener Verantwortung durchzuführen. Dieses Netzwerk wird vom Centrum für innovative Diagnostik und Therapie Rheumatologie / Immunologie (CIRI) am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität koordiniert). In den vergangenen zehn Jahren wurden viele Medikamente zur Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen entwickelt und zugelassen. Die für die Zulassung benötigten Daten werden in klinischen Studien erhoben. Es ist wichtig, dass diesen auch Fragen zugrunde liegen, die sich den Anwendern im Versorgungsalltag der Patienten stellen.

Das erste große gemeinsame Projekt ist die AMARA-Studie. Diese untersucht die Sicherheit und Wirksamkeit der Gabe von Rituximab bei Patienten, die bereits mit Leflunomid behandelt werden, denen diese Therapie aber nicht ausreicht. Diese Therapiestrategie spielt im Behandlungsalltag eine bedeutende Rolle. Erste klinische Daten zeigen, dass die Kombination Leflunomid und Rituximab effektiv zu sein scheint und unterstützen so die Notwendigkeit der Durchführung einer kontrollierten randomisierten und geblindeten Studie zu dieser Therapieoption, um so die Evidenz zu steigern und eine Therapie auf Grundlage eindeutiger Studienergebnisse beurteilen zu können. NESTRA hat sich zum Ziel gesetzt, diese Fragestellung im Rahmen des aktuellen Projektes durch eine eigene kontrollierte klinische Studie zu untersuchen.

Mehr Informationen: www.nestra.org

Über das Katholische Klinikum Mainz 

Das Katholische Klinikum Mainz (kkm) mit seinen Standorten St. Hildegardis-Krankenhaus und St. Vincenz und Elisabeth Hospital ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung. Mit seinen zertifizierten Fachzentren (Brust-, Darm-, Schilddrüsen- und Lungenzentrum) sowie weiteren 15 Fachabteilungen, 717 Betten und über 1.500 Beschäftigten nimmt es einen überregionalen Versorgungsauftrag an zwei Standorten wahr. Jährlich werden im kkm etwa 44.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Das kkm hat einen im Landeskrankenhausplan verankerten Versorgungsauftrag und ist akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Darüber hinaus betreibt es eine staatlich anerkannte Gesundheits- und Krankenpflegeschule mit derzeit 120 Ausbildungsplätzen für Gesundheits- und Krankenpflege.

Das Katholische Klinikum Mainz ist eine kirchliche Einrichtung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz in Trägerschaft des Caritas-Werkes St. Martin gemeinnützige Träger- und Betriebsführungsgesellschaft mbH. Die Patientenversorgung erfolgt unter dem Leitsatz „menschlich und kompetent – für die Stadt und die Region“. Seit 2004 ist im kkm ein Qualitätsmanagementsystem etabliert, das Krankenhaus ist nach DIN ISO 9001:2008 zertifiziert, die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) nach EN ISO 13485:2003.

Mehr Informationen: www.kkm-mainz.de

 

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Christina Becker
Unternehmenskommunikation
Katholisches Klinikum Mainz (kkm)
Fanny de la Roche-Haus
An der Goldgrube 11, 55131 Mainz
Tel.: 06131 / 575 832032
Fax: 06131 / 575 2152
E-Mail: c-becker@kkmainz.de  
www.kkm-mainz.de

Katholisches Klinikum Mainz (kkm)

St. Vincenz und Elisabeth Hospital
An der Goldgrube 11, 55131 Mainz
Tel.: 06131 / 5 75 – 0
Fax : 06131 / 5 75 – 21 52

St. Hildegardis-Krankenhaus
Hildegardstr. 2, 55131 Mainz
Tel.: 06131 / 147 0
Fax: 06131 / 147 755

E-Mail: kontakt@kkmainz.de
www.kkm-mainz.de