Antibiotika resistente Bakterien in Geflügelfleisch, Dioxin, Nitrofen, BSE, Ehec, Melaninverseuchte Nahrungsmittel für Menschen und Tiere!
(NL/1181457933) Interview mit dem Tierarzt Dirk Schrader!
Was sind die Ursachen für die immer häufiger auftretenden Ernährungsskandale und Erkrankungen bei Mensch und Tier?
Von den Lebensmittelskandalen in den letzten 20 Jahren sind nicht nur Menschen, sondern auch Tiere betroffen. Bereits 1996 traten bei Katzen rätselhafte Lähmungen auf. Die Ursache hierfür war, wie sich herausstellte, ein Antibiotikum, dass sich im industriell hergestellten Katzenfutter befand. Ein Antibiotikum, dass eigentlich „nur“ bei Schweinen und Hühnern verwendet werden durfte und bei anderen Tieren zu Lähmungen und zum Tod führt. Hinzu kommen bei Mensch und Tier nicht nur resistente Keine, denen mit keinen Antibiotika mehr beizukommen ist, sondern auch Lebensmittelallergien, Lebensmittelunverträglichkeiten durch Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Die übrigens nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Hunden zu Übergewicht (fehlendes Sättigungsgefühl) und Verhaltensänderungen führen können.
Hounds & People: Herr Schrader, worin sehen Sie als Tierarzt die Ursachen für immer mehr Erkrankungen auch bei Tieren?
Dirk Schrader: Man muss sehr genau unterscheiden: resistente Keime im Fleisch gibt es normalerweise nicht. Der deutsche Fleischbeschau ist immer noch einer der effektivsten und genauesten. Etwas anderes ist es, wenn man die Rückstände im Fleisch analysiert. Hier liegt wohl die eigentliche Quelle für die Bildung resistenter Keime, also Bakterien, die mit den bekannten Antibiotika nicht zu beseitigen sind.
Bei der Geflügelfleischherstellung kommt jedoch hinzu, dass diese Schlachtungen generell „unsauber“ sind, d.h. alle möglichen Keime aus Darm und Umwelt der Tiere kontaminieren fortgesetzt und ungebremst das Geflügelfleisch. Das ist schon seit langem bekannt. Deshalb wird ja auch dringend dazu geraten, Geflügelfleisch vor dem Verzehr vollständig durchzugaren. Das gilt selbstverständlich auch für Hunde und Katzen, denen man nur durchgegartes Geflügelfleisch anbieten sollte.
Das gilt selbstverständlich auch für Fisch und andere Meerestiere, die Mensch, Hund oder Katze niemals „roh“ verzehren sollte.
Die Ursache für die Zunahme von Erkrankungen bei Hunden und Katzen ist aber noch viel komplexer.
Hounds & People: Meinen Sie mit Rückständen im Fleisch Antibiotika das in der Massentierhaltung eingesetzt wird und so wieder in die Nahrungsmittel-Kette von Mensch und Hund gelangt?
Dirk Schrader: Es sind in erster Linie Antibiotika. Aber natürlich gehören zu den Rückständen auch andere , die von illegalen Futterzutaten stammen. Man muss da nur mal hinhören, was Foodwatch zu sagen hat.
Was glauben Sie, passiert in Ihrem Körper oder in dem Körper Ihres Hundes oder Ihrer Katze, wenn sie ständig Restantibiotika zu sich nehmen? Die gesamte Keimflora der Atemwege, des Darmes und der Haut wird ständig „beschossen“ und macht Keimen Platz, die wir da nicht haben wollen. Oder: die „Ansässigen“ mutieren genetisch und werden zu „ne fiese Möb, wie der Kölner sagt. Na vielen Dank auch, Ich verweise da auf einen Artikel: „Befund: keine normale Darmflora vorhanden“ (siehe unten).
Hounds & People: Seit BSE ist Tiermehl als Futtermittel bei Vegetariern wie Kühen verboten. Warum nicht auch Antibiotika?
Dirk Schrader: BSE hat seine Quelle in der Erhitzung von tierischem Eiweiß. Es bilden sich so genannte Prionen, die sich im Gehirn ablagern und dort Schlimmes anrichten. BSE ist übrigens sehr verwandt mit dem „Alzheimer-Komplex“.
Antibiotika, die im Fleisch vorkommen, werden in ihrer chemischen Struktur durch Erhitzen nicht zerlegt. Bislang hat man dieses Problem kleingeredet, weil die Massentierhaltung eine starke Lobby hat. Aber, wenn ich nun an BSE und Alzheimer-verwandten Störungen oder einer unheilbaren bakteriellen Infektion zugrunde gehen soll: Es scheint den Verantwortlichen egal zu sein. Es wird nichts unternommen. Und das ist ein politischer Skandal, der im Landwirtschaftsministerium seinen Ursprung hat.
Hounds & People: In Bayern gelang dem Ministerialrat Dr. Wenzel – ehem. Leiter des Referats für Tierzucht, Tiergesundheit und Tierschutz am Umweltministerium – durchzusetzen, dass den Bauern seit 2008 eine Prämie von 30 – pro Kuh vom Freistaat Bayern bezahlt wird, damit die Kühe auf die Weide kommen. In Oberbayern wird das inzwischen umgesetzt. In Niederbayern eher weniger, da stehen 150 Kühe immer noch bei schönstem Wetter im Stall. Das Modell wurde anschließend auch von anderen Bundesländern umgesetzt. Bis auf Niedersachsen, die weigern sich und lassen die Nutztiere immer noch im Stall stehen. Sind weniger Rückstände im Fleisch wenn die Tiere artgemäß gehalten werden?
Dirk Schrader: Natürlich!
Hounds & People: Im Moment ist es Mode, offenbar als Alternative zu Industrienahrung, Hunde mit rohem Fleisch zu füttern. Geht auch schnell. Ist dies gesund und unbedenklich?
Dirk Schrader: Ich habe da so meine Zweifel. Bekannt ist, dass die Rinder- und Schweineschlachtung in Deutschland vollständig privatisiert ist. Das bedeutet, dass Abfälle, also nach Fleischbeschaugesetz Unverwertbares und als Konfiskat bezeichnet, auf „privaten“ Wegen der Tierkörperbeseitigung zugeführt wird. Leider landet Einiges von dem doch auf Märkten oder wird als „Hundefutter“ verscherbelt. Ich glaube, man kann da nicht unbedingt Vertrauen haben, was die Sauberkeit von Lunge, Leber, Pansen, Blättermagen oder Schlund anbelangt.
Das soll natürlich nicht heißen, dass ich „Frischfleisch-Läden“ für Hunde und Katzen verteufele. Was ich nicht glaube ist, dass es da immer mit „rechten Dingen“ zugeht. Aber mal abgesehen davon: Hunde und Katzen benötigen genau wie der Mensch neben Kohlenhydraten, Gemüse und auch Eiweiß, welches in unserer Gesellschaft vom Tier stammt. Man muss unterscheiden zwischen minderwertigen Eiweißen und hochwertigen Eiweißen. Letztere finden sich ausschließlich im Muskelfleisch. Ein ganz wichtiger Aspekt ist, dass unsere Vierbeiner generell mit Eiweißen überversorgt werden. Das ist ernährungsphysiologisch töricht. Denken Sie an die Rückstandproblematik. Wenn in der Hunde – oder Katzennahrung mehr als 40 Prozent Fleisch enthalten sind, dann ist das nicht gut. Hunde im Wachstum oder säugende Hündinnen benötigen natürlich mehr Eiweiß. Der Organismus produziert aus Eiweiß Harnstoff und Harnstoff ist ein Gift, welches zerstörerisch sein kann.
Hounds & People: Welche Erkrankungen können Hunde durch Industrienahrung und welche durch reine Fleischfütterung bekommen?
Dirk Schrader: Durch die Industrienahrung wird der Organismus mit Stoffen versorgt, die in ihrer Wechselwirkung überhaupt nicht erforscht sind. Das bedeutet, dass sich hier das Reservoir für Wachstumsstörungen aller Art, für allergische Erkrankungen, Organversagen und Krebs befindet.
Eine reine Fleischfütterung ist, wie bereits gesagt, töricht, weil ungesund. Man kann das dadurch beweisen, dass die Dialyse zum Boom wurde, als in der Nachkriegszeit die Fleischfresserei losging. Die Leute bekommen Nierenschäden, die auf Selbstvergiftung beruhen. Und noch etwas: Menschen, die im frühen oder späteren Leben am Alzheimer-Syndrom leiden, haben nachweislich in den meisten Fällen einen hemmungslosen Fleischkonsum betrieben. Genau so ist es mit dem Anwachsen der Nierenstörungen bei Hund und Katze. Konkret: Natürlich sind Hunde Menschen! Nierenversagen entsteht natürlich auf zweierlei Wegen: die schädliche Beigabe von chemischen Stoffen ist die eine. Die Harnstofflast die andere. Es gibt aber sehr viele Stoffe, die der Nahrung zugeführt oder durch den Produktionsvorgang erst entstehen, die die Mikrozirkulation empfindlich stören.
Hounds & People: Die Verfechter der Rohfütterung argumentieren aber damit, dass Wölfe ebenfalls rohes Fleisch fressen würden und dieses deshalb auch für Hunde gesund sei! Was sagen sie als Tierarzt hierzu?
Dirk Schrader: Grundsätzlich: Hunde sind keine Wölfe und Menschen keine Affen. Das Verdauungssystem unterliegt ebenso der Evolution wie den alltäglichen Möglichkeiten der Nahrungsaufnahme. Das bedeutet, dass Wölfe als Aasfresser weniger anfällig sind für bestimmte Krankheits auslösende Keime. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht krank werden können.
Hunde dagegen sind in ihrer Verdauungsaktivität eher unrobust. Das merken wir Tierärzte daran, dass zu ganz bestimmten Jahreszeiten Infektionen greifen, die auch beim Menschen nicht so häufig sind: Durchfall und Erbrechen und Erbrechen und Durchfall. Der Hund wird zum Opfer unserer Gesellschaft, die meint, dass diese Lebewesen alles „abkönnen“. Sie können es immer weniger.
Hounds & People: Was halten sie von der Argumentation der Verfechter der Rohfütterung, dass Hunde eine wesentlich höhere Magensäure hätten und deshalb auch gegen Keime unempfindlich seien?
Dirk Schrader: Wie oben ausgeführt – die Funktionalität des Verdauungstraktes unterliegt absolut einer Gewöhnung und natürlich der Evolution. Insofern sollten die „Barfies“ mal nachdenken. Die Idee der Rohfütterung ist bestimmt schon fast 100 Jahre alt. Es ist nichts Verwerfliches daran, seinen Hund „roh“ zu füttern, solange er das „abkann“.
Ich denke: Eine Gesellschaft, die auf „schnell“, „günstig“ und „praktisch“ aus ist, dürfte irgendwann selbst ´draufkommen, dass es besser wäre sich um „gesund“ und „gefahrlos“ zu kümmern, wenn es um das Leben ihrer Haustiere geht.
Hounds & People: Was würden Sie Hundebesitzern empfehlen?
Dirk Schrader: Kochen Sie für Ihren Hund und essen Sie die Reste. Also mal im Ernst: Gehen Sie den unausweichlichen Risiken nach Möglichkeit aus dem Wege und wählen Sie, wenn Sie nicht kochen wollen, einen Futtermittelhersteller, der über eine Produkthaftungserklärung versichert, dass „sein Futter“ auf Ressourcen basiert, die für die menschliche Ernährung geeignet ist (Lebensmittelgesetz) und ohne jegliche Zusätze und natürliche und keine synthetischen Vitamine enthält.
Dirk Schrader, ist leitender Tierarzt des Tierärztlichen Instituts für angewandte Kleintiermedizin in Hamburg-Rahlstedt und Inhaber der Website Kritische-Tiermedizin.
Weitere Quellen:
Siehe auch: „Befund: Keine natürliche Darmflora vorhanden“
DER SPIEGEL vom August 2010 – Maskierter Müll http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,708762,00.html
Interview mit dem Bestsellerautor Hans-Ulrich Grimm: Etikettenschwindel bei der Nahrung für Mensch und Tier http://www.houndsandpeople.com/de/magazin/gesellschaft/etikettenschwindel-bei-der-nahrung-fur-mensch-und-tier/
Gesunde Gelenke durch ausgewogene Ernährung und langsames Wachstum
Ernährungslexikon
Melamin in Dogfood EXAMINER January 13, 2012: What you can take away from dog food and treat recalls http://www.examiner.com/pet-health-in-tucson/what-you-can-take-away-from-dog-food-and-treat-recalls
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