Bafin-Chefin will Schattenbanken regulieren

Die Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Elke König, hat angekündigt, die Regulierung der sogenannten Schattenbanken vorantreiben zu wollen. „Wir können uns mit der Regulierung von Schattenbanken keine Zeit mehr lassen“, sagte König dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). Denn dort könnten Risiken aufgebaut werden, „die zu einer Gefahr für die Stabilität des gesamten Finanzsystems“ werden könnten.

Schattenbanken sind Institute, die bankähnliche Aufgaben wie Finanzierungen erledigen, ohne der Bankaufsicht zu unterliegen. Dabei handelt es sich vorrangig um Hedge Fonds, Geldmarktfonds, aber auch Zweckgesellschaften — Institute also, die bekannt sind für ihre riskanten Geschäfte. Nach Expertenschätzungen hat sich das Finanzvolumen der Schattenbanken zwischen 2002 und 2010 auf 46 Billionen Euro mehr als verdoppelt. Und die schärfere Überwachung von „normalen“ Banken bietet zusätzliche Anreize, Geschäfte in den kaum regulierten Schattenbankensektor zu verlagern. Deshalb warnt König: „Wenn wir nicht bald wesentliche Fortschritte erzielen, ist es nur eine Frage der Zeit, dass sich Krisenherde außerhalb unseres Radars bilden.“