Ausstellung „25 Jahre nach Tschernobyl – Menschen-Orte-Solidarität“ ab 3. September 2011 in Hameln

Zwei Zeitzeugen aus Russland und Belarus berichten über ihre Erinnerungen an das Unglück 1986

showimage Ausstellung "25 Jahre nach Tschernobyl - Menschen-Orte-Solidarität" ab 3. September 2011 in Hameln

Die multimediale Wanderausstellung „25 Jahre nach Tschernobyl – Menschen – Orte – Solidarität“ ist von Samstag, 3. September bis Donnerstag, 8. September 2011 in Hameln, im Hochzeitshaus, Osterstraße 3 zu sehen. Der Paritätische Hameln-Pyrmont, seit mehr als 20 Jahren engagiert in der Tschernobyl-Hilfe für die teilweise verstrahlte Region Brjansk in Russland, hat die Ausstellung nach Hameln geholt. Die Schirmherrschaft hat Gabriele Lösekrug-Möller, Mitglied des Deutschen Bundestags, übernommen.

Engagierte Zeitzeugen schildern ihre Erlebnisse nach dem Unglück

Mit Anna Jemeljantschik aus Minsk und Dr. Anatolij Proschin aus Brjansk stehen zwei Zeitzeugen der Reaktorkatastrophe für Gespräche zur Verfügung. Die Bankangestellte aus Belarus war ab August 1986 mehrere Monate lang als so genannte Liquidatorin in der nach wie vor stark verstrahlten Region Gomel in Belarus eingesetzt. Ihre Aufgabe bestand darin, in evakuierten Dörfern Läden aufzuräumen und zu reinigen. Dr. Proschin aus Russland war 1986 zufällig in Kiew, um an einem Weiterbildungskurs teilzunehmen. Ab 10. Mai 1986 wurde er am Rande der 30-Kilometer-Sperrzone um den Reaktor eingesetzt zu einer Art „medizinischen Sortierung“ der Einsatzkräfte. Später, ab August 1986, war Dr. Proschin im verseuchten Gebiet von Brjansk (rund 300 Kilometer nordöstlich von Gomel) im Einsatz. „Im Laufe eines Monats wurden 86 076 Menschen untersucht“, berichtet er. „Bei 77 Prozent wurden Abnormitäten festgestellt.“

Diskussionsabend über die Folgen von Tschernobyl und Fukushima

Zu einem Diskussionsabend lädt der Trägerkreis Hameln für Mittwoch, 7. September 2011, ab 19 Uhr ins 400 Jahre alte Hochzeitshaus ein. Neben den beiden Zeitzeugen aus Russland und Belarus wird Hiltrud Schwetje (vormals Hiltrud Schröder) erwartet. Die Mitbegründerin der Landesstiftung Niedersachsen „Kinder von Tschernobyl“ kennt die Lage in Belarus und Russland selbst nur zu gut. Dr. Proschin wird über die aktuelle Situation in Brjansk berichten. Ein Augenzeuge des Unglücks in Fukushima, der sich zurzeit in Deutschland aufhält, musste seine Teilnahme bedauerlicherweise absagen. Er wird jedoch einen Bericht beisteuern.

Zeitzeugengespräche für Schülergruppen und Erwachsene

Die beiden Zeitzeugen stehen während der Ausstellungsdauer für Gespräche zur Verfügung. Gruppen werden um Voranmeldung gebeten unter der Rufnummer 05151- 57610 oder per E-Mail an karin.teraske(at)paritaetischer.de. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen unter www.ibb-d.de.
Foto: IBB / Nachdruck honorarfrei

Grenzen überwinden: Mit diesem Ziel vor Augen organisiert das IBB seit mehr als 20 Jahren eindrucksvolle Fahrten und internationale Konferenzen. Ein Schwerpunkt sind sehr lebendige Beziehungen zu Belarus. Das IBB ist institutionell und politisch unabhängig, gemeinnützig und erzielt keinen kommerziellen Gewinn.

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