Angesichts der jüngsten Herabstufungen warnt das neue EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen vor einem blinden Vertrauen in die Arbeit der Ratingagenturen. Der „Bild-Zeitung“ (Mittwochausgabe) sagte Asmussen: „Da es nur einige wenige große Ratingagenturen gibt, besteht die Gefahr, dass der Markt für Ratings nicht störungsfrei funktioniert, weil nur wenig Wettbewerb herrscht und die Agenturen mächtig sind. Die Krise hat außerdem gezeigt, dass die Ratingagenturen nicht fehlerfrei urteilen und daneben liegen können. Insofern ist eine wichtige Lehre aus der Krise, dass man den Urteilen der Ratingagenturen nicht einfach blind vertrauen darf.“
Asmussen betonte, die Politik setze künftig auf mehr Wettbewerb in der Branche. „Es laufen aktuell auf internationaler und europäischer Ebene gesetzgeberische Arbeiten, um diese Fehlentwicklung des übermäßigen Vertrauens auf externe Ratings wieder zu korrigieren“, sagte das EZB-Direktoriumsmitglied der Zeitung.