Ärztinnen verordnen seltener Antibiotika

Therapie bei bakteriellen Infektionen

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sup.- 72 Prozent der Ärzte, aber nur 56 Prozent der Ärztinnen verschreiben täglich ein Antibiotikum. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage bei knapp 3.500 Ärzten, die von einer Arbeitsgruppe am Robert Koch-Institut (Berlin) ausgewertet wurde. Am häufigsten bekommen Patienten bei Urologen, HNO-Ärzten sowie Kinderärzten ein Antibiotika-Rezept. Die Einnahme von Antibiotika ist nur bei bakteriell bedingten Infekten sinnvoll. Bei Erkrankungen, die z. B. durch Viren ausgelöst werden, greifen Antibiotika hingegen nicht. Deshalb sollte von Ärzten immer die Ursache abgeklärt werden, um unnötige Antibiotika-Verordnungen zu vermeiden. Wie die Umfrage zeigt, wird aber in der täglichen Praxis bei Diagnostik und Therapie von Infektionen sehr unterschiedlich verfahren.
Eine mögliche Erklärung für das behutsamere Verordnungsverhalten von Ärztinnen könnte sein, dass ihnen mehr als den männlichen Kollegen bewusst ist, dass eine Antibiotika-Therapie bei Frauen oft eine gestörte Scheidenflora begünstigt. Unangenehme Beschwerden bis hin zu Scheideninfektionen können die Folge sein. Antibiotika töten nämlich nicht nur schädliche, sondern leider häufig auch nützliche Bakterien ab. Zu den „guten“ Bakterien zählen Milchsäurebakterien (Laktobazillen), die unerlässlich für die natürliche Balance der Scheidenflora sind. Deshalb raten viele Ärzte Frauen nach einer Antibiotika-Therapie zur prophylaktischen Anwendung von laktobazillenhaltigen Scheidenkapseln. Empfehlenswert sind beispielsweise Gynophilus Scheidenkapseln (rezeptfrei in Apotheken erhältlich), die laut einer Studie an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde des Allgemeinen Krankenhauses Wien nachweislich bei 83 Prozent der Patientinnen nach einer Antibiotika-Behandlung den Wiederaufbau einer gesunden Scheidenflora förderten.

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