Arbeitsmarktexperte: Jugendarbeitslosigkeit wird 2012 auf Rekordtief sinken

In diesem Jahr werden so wenig Jugendliche arbeitslos sein wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Der Arbeitsmarktexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft, Holger Schäfer, sagte dem Nachrichtenmagazin „Focus“, er erwarte, dass die Quote der unter 25-Jährigen ohne Job „im Herbst auf jeden Fall unter fünf Prozent sinkt“. Im Februar waren 293.000 Jugendliche ohne Stelle, was einer Quote von 6,3 Prozent entspricht.

Einzelne Regionen haben laut Schäfer schon Probleme, ausreichend Auszubildende zu finden. Besonders schwierig wird es für die Handwerksbetriebe. Der Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks, Otto Kentzler, appelliert, noch mehr Jugendliche müssten sich „für eine Ausbildung entscheiden“. Unter den 27 Staaten der Europäischen Union nimmt Deutschland Platz 1 ein. Nach der auf Microzensus-Daten basierten EU-Statistik waren in Deutschland im Januar 7,8 Prozent der jungen Leute arbeitslos. In Spanien suchte fast jeder Zweite einen Job (49,9 Prozent) in Frankreich waren es 23,3 Prozent. Der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA), Raimund Becker, führt die guten Zahlen unter anderem auf die berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen zurück, in denen Schulabgänger ohne oder mit schlechtem Abschluss fit gemacht werden für den Arbeitsmarkt. Becker fordert den „Ausbau von Kooperationen zwischen Schulen und Wirtschaft“. Die BA berichtet am Donnerstag über die Situation der Jugend.