Bundesagentur für Arbeit
dts Nachrichtenagentur
Angesichts der niedrigen Vergabezahlen von „Blue Cards“ für Hochqualifizierte aus dem Ausland spricht sich die Bundesagentur für Arbeit (BA) für ein aktives Zuwanderungsmarketing in Drittstaaten außerhalb Europas aus. Der zuständige BA-Vorstand Raimund Becker sagte der „Welt“ (Montagausgabe), die „Blue Card“ setze zwar erste gute Signale. „Klar ist aber, dass eine Gesetzesänderung allein nicht reichen kann, um Deutschland für ausländische Fachkräfte attraktiv zu machen.“
Leider sei Deutschland im Ausland noch nicht berühmt für seine Willkommenskultur, sagte Becker. Er sprach sich für ein „kluges Zuwanderungsmanagement“ aus, „vielleicht in Form eines Punktesystems, ausgerichtet auf die Berufe, in denen es in absehbarer Zeit Engpässe oder sogar Mangelsituationen geben wird“. Becker warnte aber auch, die Ausbildung von Fachkräften in Deutschland zu vernachlässigen. „Es reicht nicht, auf die Fachkräfte im europäischen Ausland zu schauen“, sagte Becker. Denn die anderen Staaten in Europa würden in den nächsten Jahren vor den gleichen demografischen Herausforderungen stehen wie Deutschland. Die im Sommer eingeführte „Blue Card“ wird den Erwartungen bisher nicht gerecht: Wie die „Welt am Sonntag“ berichtete, nutzten bislang kaum Hochqualifizierte aus dem Ausland diese Möglichkeit, um in Deutschland zu arbeiten.