Die Initiative des Bundesrates für eine gesetzliche Frauenquote in Vorständen und Aufsichtsräten sorgt für deutliche Irritationen bei den Arbeitgebern: Er lehne eine „starre Frauenquote entschieden ab, weil sie die betriebliche Realität nicht berücksichtigt“, sagte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). Vielmehr müsse es darum gehen, „differenzierte und unternehmensspezifische Lösungen zu finden, um den Frauenanteil in Belegschaften und Führungspositionen zu erhöhen“, sagte Hundt. Vor der Bundesratssitzung am Freitag zeichnete sich eine Mehrheit für eine Gesetzesinitiative zur Einführung einer verbindlichen Frauenquote ab.
Neben den von SPD und Grünen regierten Ländern hatten auch die von CDU und SPD geführten Regierungen Sachsen-Anhalts und des Saarlands ihre Unterstützung für den Entwurf aus Hamburg signalisiert. Zweifelsohne gebe es noch zu wenige Frauen in deutschen Chefetagen, räumte Hundt ein. Doch wie die aktuelle Entwicklung zeige, ändert sich dies auch bereits. „Bei Neubesetzungen von Vorständen und Aufsichtsräten werden Frauen in zunehmendem Maße berücksichtigt und Frauen werden in den Betrieben auch auf allen Ebenen gefördert“, sagte der Arbeitgeberpräsident. „Die Wirtschaft sucht gezielt qualifizierte Frauen und schafft bessere Bedingungen für die weiblichen Führungskräfte von morgen.“