Arbeitgeberpräsident Hundt lobt Merkels Krisenmanagement

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat das Management der europäischen Schuldenkrise durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gelobt. „Sie hat in den vergangenen Monaten entscheidend dazu beigetragen, dass wir jetzt auf dem richtigen Weg sind“, sagte Hundt in einem Interview mit der Zeitschrift „Super-Illu“. „Es gibt hier keinen schnellen Erfolg. Wenn neues Vertrauen entstehen soll, braucht das Zeit. Ich begrüße den Fiskalpakt sowie die klaren Forderungen an die Euro-Länder, ihre Verschuldungssituation zu verbessern und Erfolge nachzuweisen, sowie auch die Festlegung von Sanktionen.“

Hundt bekräftigte in dem „Super-Illu“-Interview seine Kritik und Unzufriedenheit mit der Arbeit der schwarz-gelben Koalition im Bund. Bei deren Arbeit bestehe „Spielraum nach oben“. So habe er sich „Wirkungsvolleres vorgestellt, etwa bei der Einlösung des Versprechens, mehr Netto vom Brutto zu schaffen.“ Stattdessen würden die Beiträge zur Pflegeversicherung erhöht. Auch habe es die Bundesregierung trotz der guten Konjunktur versäumt, für 2012 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen und so ein Vorbild für andere Staaten zu werden. „Enttäuscht bin ich auch, dass die Bundesregierung kein Gesetz zur Tarifeinheit verabschiedet hat, die zum Erhalt unserer bewährten Tarifautonomie dringend erforderlich ist.“ Die beschlossene Energiewende sei ein zentrales, wichtiges Thema für die deutsche Wirtschaft, so Hundt in „Super-Illu“. Er halte sie nach wie vor für „überstürzt. Es war auch ein Fehler, sie nicht europäisch abzustimmen. Wir brauchen jetzt schnellstens einen Masterplan, wie wir die Abschaltung der Kernkraftwerke kompensieren wollen. Wir benötigen Versorgungssicherheit und verkraftbare Preise – für die Unternehmen genauso wie für private Verbraucher.“