Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat Ausnahmen bei der Rente mit 67 kritisiert. Die schrittweise Anhebung des Rentenalters sei „ein wichtiger Baustein, um die Rentenversicherung zukunftsfest zu machen“, sagte Hundt der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagsausgabe). „Es ist jedoch ein schwerer Fehler, dass der Gesetzgeber für besonders langjährig Versicherte und damit Bezieher hoher Renten eine Ausnahme von der Rente mit 67 zugelassen hat. Dieses Rentenprivileg ist sozialpolitisch falsch und kostet die Rentenversicherung langfristig jährlich zwei Milliarden Euro.“
Zuvor war unter Berufung auf Statistiken der Deutschen Rentenversicherung berichtet worden, dass im vergangenen Jahr fast jeder Zweite vorzeitig in den Ruhestand gegangen sei und dafür Einbußen bei den Altersbezügen in Kauf genommen habe. Der Präsident der Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeberverbände nannte die Rente mit 67 „zumutbar“. Ältere Arbeitnehmer seien heute „meist fit genug, um länger am Erwerbsleben teilzunehmen“, sagte Hundt. „Wer dazu gesundheitlich nicht in der Lage ist, kann auch weiterhin vorzeitig in Rente gehen.“ In den Betrieben würden Ältere auch wegen des zunehmenden Fachkräftemangels gebraucht. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen im Alter von 60 bis 64 Jahren habe sich in den letzten zehn Jahren auf über 1,2 Millionen verdoppelt.