Der Chef der AOK Rheinland-Hamburg, Wilfried Jacobs, hat die vielen Komplikationen bei Knie- und Hüft-Operationen kritisiert. „Manche Kliniken kommen bei Hüft- und Knie-OPs auf Komplikationsraten von 30 Prozent, während sie bei anderen Kliniken nur bei drei Prozent der Patienten liegen. Solche Unterschiede dürfen nicht sein“, sagte Jacobs der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe).
„Wir brauchen hier größere Transparenz.“ Jacobs fordert, dass die Krankenkassen direkt mit den Kliniken Verträge schließen können. „Es wäre gut, wenn die Krankenkassen Direktverträge mit den Kliniken aushandeln könnten“, sagte er. Gegenstand dieser Verträge müsse sein, die Qualität der Behandlung zu sichern sowie die Reha-Nachsorge stärker individuell auf den Patienten auszurichten. Zugleich lehnte er es ab, die Zahl der Hüft- und Knie-Operationen zu beschränken. „Vor allem darf das Alter eines Menschen nie ein Grund dafür sein, ihm eine neue Hüfte oder ein neues Knie zu verweigern, falls dies medizinisch notwendig ist“, sagte Jacobs. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hatte vor einigen Wochen kritisiert, dass die Deutschen Weltmeister bei Hüft- und Knie-Prothesen seien.