Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Peter Altmaier (CDU), hat den italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti für dessen Forderung nach Belohnung für Roms Reformbemühungen kritisiert. „Ich wünsche mir, dass Mario Monti vor allen Dingen die italienischen Reformen voranbringt, bevor er Wünsche an seine europäischen Partner äußert. Das wäre der beste Weg, damit die Märkte wieder Vertrauen fassen“, sagte Altmaier dem ARD-Hauptstadtstudio.
Monti ist heute in Berlin mit Bundeskanzlerin Merkel zusammengetroffen. Bei den Gesprächen soll es vor allem um die europäische Schuldenkrise gehen. Monti erwartet von der EU Entgegenkommen für sein hoch verschuldetes Land – andernfalls fürchtet er anti-europäische Proteste. Er fordere „von den Italienern schwere Opfer – diese kann ich ihnen aber nur abverlangen, wenn sich dafür konkrete Vorteile abzeichnen“, sagte Monti der Zeitung „Die Welt“. „Ich kann aber mit meiner Politik keinen Erfolg haben, wenn sich die Politik der EU nicht ändert. Und wenn das nicht geschieht, könnte Italien – das immer ein sehr europafreundliches Land gewesen war – in die Arme von Populisten flüchten.“