Altkanzler Helmut Kohl (CDU) hat Europa-Skeptiker in den eigenen Reihen zur Ordnung aufgerufen. „Die aktuelle Diskussion in Europa und die krisenhafte Lage in Griechenland dürfen jetzt nicht dazu führen, dass wir das Ziel des geeinten Europas aus den Augen verlieren“, erklärte Kohl in einem Gastbeitrag für die „Bild“-Zeitung. Deutschland solle die Krise als Chance nutzen und man brauche vor allem jetzt ein gemeinsames Europa, betonte der 81-Jährige weiter.
Gleichzeitig warnte er davor, dass die „bösen Geister der Vergangenheit“ jederzeit zurückkommen könnten. Vor allem der Friedensgedanke sei das „Bewegungsgesetz der europäischen Integration“, schrieb der CDU-Politiker ergänzend. Der Bundestag hatte am Montag mit großer Mehrheit den Weg für das zweite Griechenland-Hilfspaket geebnet. Jedoch erreichte Schwarz-Gelb nicht die symbolisch bedeutsame Kanzlermehrheit. Zuvor hatte es von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) den Vorschlag über einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone gegeben, was zu heftiger Kritik führte.