
Alte Hunde haben, auch wenn sie gesund sind, bei ihrer Ernährung besondere Bedürfnisse. Das heißt aber nicht, dass der Besitzer nun ein Seniorfutter füttern muss, weil die frische Kost nicht mehr zum alternden Vierbeiner passt. Im Gegenteil:
Hält man ein paar Grundregeln ein, ist die Fütterung des alten Gefährten recht einfach. Je nach Größe des Hundes (kleine Hunde werden meistens älter als große) stellt sich der Stoffwechsel ab ca. 7-10 Jahren um. Die Verstoffwechselung von schwer verdaulichen Produkten (z.B. Bindegewebe in Sehnen usw.) wird deutlich schwieriger. Das heißt: nun muss auf hochverdauliche Nahrungsmittel geachtet werden. Dazu gehören reines hochwertiges Muskelfleisch (nicht die 15% Innereien vergessen), milde Gemüsesorten (z.B. Karotten, Zucchini usw.) und wenn Getreide gefüttert wird, Hirse, Amaranth und auch Reis (besser Vollkornreis). Das Füttern von Knochen kann auch Probleme machen, entweder können die Knochen aufgrund schlechterer Zähne nicht mehr ordentlich gekaut werden oder die Verdauung kommt damit nicht mehr klar. Hier greift man dann zu einem Ersatz wie z.B. Eierschalenpulver.
Unterstützen kann und sollte man auf jeden Fall das Immunsystem. Dabei empfehlen sich natürliche Produkte (Moringa, Katzenkralle, Cranimals usw.) von selbst. Bei Naturprodukten ist die Aufnahme der einzelnen Stoffe (Vitamine, Mineralien) für den Körper deutlich leichter. Außerdem beinhalten diese zusätzlich eine hohe Anzahl von Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen.
Zusätzlich ist auf eine gute Versorgung mit Omega 3 Fettsäuren zu achten. Aber Achtung! Es gilt hier nicht: „Viel hilft viel“. Das Verhältnis der einzelnen Fettsäuren untereinander sollte stimmen. Meist reicht eine tägliche Gabe von ½ bis 3 Teelöffel je nach Hundegröße aus. Hierfür eignen sich Lachsöl und Leinöl besonders gut. Mit Leinöl können die Hunde auch ihren so wichtigen Bedarf an Linolsäure bzw. Linolensäure decken.
Es gibt Hersteller von Trockenfutter, die mit der Anreicherung ihres Futters für alte Hunden mit MCTs werben. MCTs sind Triglyceride, die mittelkettige Fettsäuren enthalten. MCTs können vom Körper, ohne Gallensäuren und Pankreaslipase zu aktivieren, direkt über das Lymphsystem ins Blut und zur Leber geleitet werden. Das heißt: Sie sind hoch- und schnellverdaulich. Man nimmt an, dass damit auch die Versorgung des Hirns mit Fettsäuren schneller und besser gelingt. Somit könnten die Leistungen des Gehirns auch im Alter länger aufrecht gehalten werden.
Für uns Hundebesitzer, die wir unsere Vierbeiner mit frischer Kost ernähren, ist dies aber kein Grund auf Trockenfutter umzustellen.
Kokosöl beinhaltet viele mittelkettige Fettsäuren, die in der Industrie zu MCTs umgewandelt werden. Zu der Wirkung dieser industriellen MCT-Öle auf das Gehirn gibt es aber keine wissenschaftlichen Untersuchungen bei Hunden. Man weiß also nicht, ob die gewünschte Ketonbildung für die Hirnleistung bei den geliebten Vierbeinern stattfindet bzw. im Gehirn auch wirklich ankommt.
Es ist sinnvoller, reines kaltgepresstes Kokosöl in Bio-Qualität in der Ernährung des alten Hundes einzuplanen, da dieses noch viele andere positive Eigenschaften hat. Circa 3x pro Woche ins Futter gemischt, gibt es dem Vierbeiner schnell verdauliches Fett, das nicht dick macht, weil es so leicht verstoffwechselt wird. Man kann auch über 2 Wochen eine Kur machen. Hier gibt man es täglich.
Kokosöl ist antibakteriell, antiviral und soll auch gegen einige Pilzerkrankungen helfen. Es ist also auch eine Überlegung wert, es bei Wundbehandlungen einzusetzen.
Viele Hundebesitzer nutzen es auch zur Zeckenabwehr, indem sie es vor dem Spaziergang ins Fell reiben. Außerdem kann es natürlich auch den Speiseplan von Herrchen und Frauchen bereichern. Viele setzen es auch bei der Kosmetik und der Haarpflege ein.
Die Natur stellt vieles bereit. Man muss es nur nutzen!