Jeder Existenzgründer wird doch gerade am Anfang seiner Tätigkeit mit einer ganz entscheidenden Frage konfrontiert: Was zeichnet mein Geschäft, meine Dienstleistung, mein Angebot aus und wodurch grenze ich mich wirksam von Wettbewerbern ab?
Hier geht es darum, das Alleinstellungsmerkmal herauszufinden: Das kann für Sie als Existenzgründer ein ganz wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Existenzgründung sein. Doch wann sprechen wir eigentlich von einem Alleinstellungsmerkmal? Wie schwierig ist es, ein Alleinstellungsmerkmal zu bilden und warum ist es so wichtig, sich abzugrenzen?
Der Begriff Alleinstellungsmerkmal beschreibt die Abgrenzung, Besonderheit, den Kundennutzen oder Wettbewerbsvorteil gegenüber den Mitbewerbern. Häufig wird auch der englische Begriff USP (unique selling proposition oder unique selling point) verwendet. Für Sie als Existenzgründer bedeutet das Alleinstellungsmerkmal vor allem, dass Sie sich durch Ihr Produkt, Ihren Marktauftritt, den Preis, das Sortiment oder die Vertriebsstrategie von der Konkurrenz grundlegend unterscheiden.
USP – wichtige Unterscheidung
Es gibt zwei Arten des USP: Ein natürlicher USP lässt sich aus einem Produkt, seinen Eigenschaften oder seiner Herstellungsweise fast schon „selbstverständlich“ ableiten. Wohingegen ein künstlich geschaffener USP erst durch die besondere Werbung entsteht und weniger messbar ist. Wichtig ist in jedem Fall, dass der USP absolut glaubwürdig und auch tatsächlich relevant ist, sonst geht der Schuss nach hinten los.
Wie finde ich mein Alleinstellungsmerkmal?
Die folgenden fünf Schritte helfen Ihnen dabei, Ihr Alleinstellungsmerkmal zu überprüfen und ggf. noch verstärkt herauszubilden:
1. Versetzen Sie sich in Ihre Kunden
Jeder Existenzgründer ist von Anfang an mit Leib und Seele dabei und konzentriert sich teilweise dabei sehr stark auf sich und seine Interessen. Bedenken Sie immer: Wenn Sie etwas verkaufen wollen, geht es dabei nicht um Sie und Ihre Wünsche, sondern die Wünsche der Kunden. Versetzen Sie sich deshalb in Ihren Kunden hinein: Was könnte wichtig für ihn sein?
2. Stellen Sie die Einzigartigkeit heraus
Überlegen Sie sich genau, welchen Aspekt Ihrer Tätigkeit/Ihres Angebotes Sie speziell herausstellen wollen. Was macht Ihr Unternehmen besonders, speziell? Wofür wollen Sie bekannt werden? Besetzen Sie eine Nische im Markt oder schließen Sie eine Marktlücke?
3. Formulierung eines klaren Kundennutzens
Ihr Alleinstellungsmerkmal muss einen besonderen Kundennutzen aufweisen. Fragen Sie sich, warum der Kunde sich gerade für Sie und Ihr Unternehmen entscheiden soll. Was zeichnet Sie aus? Sie können nur dann von einem Wettbewerbsvorteil profitieren, wenn das Alleinstellungsmerkmal für den Kunden relevant und signifikant ist.
4. Betonung eines dauerhaften Kundennutzens
Ihr Angebot sollte im Idealfall ein Alleinstellungsmerkmal aufweisen, das nicht einfach und vor allem nicht sofort kopierbar ist. Je dauerhafter der besondere Kundennutzen ist, umso wertvoller ist das Alleinstellungsmerkmal.
5. Abheben von Mitbewerbern
Gibt es etwas, wodurch Sie sich absolut von der Konkurrenz unterscheiden? Der Erfolg eines USP hängt im Wesentlichen davon ab, dass die Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit von Kunden auch wahrgenommen wird und zudem insbesondere von der Konkurrenz nicht einzuholen ist.
Beispiele für ein besonderes Alleinstellungsmerkmal:
– 24-Stunden-Service
– Kostenloser Versand
– Besondere Herstellung
– Besondere technische Eigenschaften
– Preis/Leistung
– Zeitmanagement
Ein Tipp zum Schluss
Falls Sie bereits gegründet haben, fragen Sie Ihre Kunden doch einfach mal, aus welchem Grund sie bei Ihnen kaufen (statt bei anderen Anbietern) und was sie an Ihrem Angebot besonders schätzen. So können Sie nebenbei herausfinden, was sich Ihre Kunden evtl. als Verbesserung wünschen würden – und erhalten möglicherweise besonders gute Hinweise, wie Sie eine