Allianz meidet Staatsanleihen

Der Versicherungskonzern Allianz, einer der größten Kapitalanleger, kauft kaum noch Staatsanleihen. „Wir versuchen in der Neuanlage, Staatsanleihen zu vermeiden“, sagte Allianz-Chef Michael Diekmann dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). Deutsche Staatsanleihen seien nicht attraktiv, weil die Rendite unter der Inflation liege.

In anderen europäischen Ländern habe sich das Anlagerisiko durch den Schuldenschnitt in Griechenland deutlich erhöht. „Daher ziehen sich alle aus europäischen Staatsanleihen zurück und gehen in Schwellenländer, in Firmenanleihen, in Infrastruktur, in Immobilien „, sagte Diekmann. Die Allianz will ihre Anlage daher weiter diversifizieren. Besonders attraktiv für die Versicherer als Langfristanleger sind dabei unter anderem die erneuerbaren Energien und Infrastrukturprojekte. Dabei hat die Allianz auch Stromnetze im Visier. In Deutschland reguliere die Bundesnetzagentur die Preise, was Sicherheit gebe, sagte Diekmann. „Für die Erzeuger ist es nicht so attraktiv, weil die Rendite unter ihren Kapitalkosten liegt. Für uns ist es für die Anlagegelder aber sehr attraktiv.“