Schweißpressrost mit verdrillten Querstäben
Der Gitterrost ist der Beweis für die Robustheit der Feuerverzinkung. Oftmals als Fußabtreter benutzt und auch entsprechend behandelt, nämlich mit Füßen getreten, versieht er jahrzehntelang seinen Dienst. Er erweist sich dabei als resistent gegen permanente mechanische „Attacken“ sowie gegen chemische Einflüsse zum Beispiel durch Tausalze im Winter.
Doch der Tiefstapler kann mehr als nur Schachtabdeckung, Treppenstufe oder Abtreter sein. Metallroste werden traditionell in der Industrie, in der Lagertechnik, im Tiefbau, im Straßenbau und im Hochbau eingesetzt. Seit einiger Zeit finden sie als Geländer, Fassaden- oder Verschattungselemente und vielen anderen Anwendungen auch in der repräsentativen Architektur Verwendung. So vielfältig wie die Anwendungsbereiche sind auch die Möglichkeiten der Ausführung von Metallrosten. Der Fachmann unterscheidet zwischen Schweißpressrosten, Pressrosten und Blechprofilrosten.
Schweißpressroste
Bei der Herstellung von Schweißpressrosten werden verdrillte oder runde Querstäbe unter hohem Druck in die Tragstäbe eingepresst und im selben Arbeitsgang elektrisch voll verschweißt. Schweißpressroste (Abb. 1) zeichnen sich durch hervorragende Eigenschaften hinsichtlich der Verwindungssteifigkeit und der Schnittfestigkeit aus und eignen sich daher für Bühnen, Podeste und Laufstege in Anlagen aller Art. Durch die Verwendung verdrillter und plan eingeschweißter Querstäbe erhält der Fuß einen sicheren Stand auf dem Rost, was zu erhöhter Sicherheit und zur Minimierung von Arbeitsunfällen beiträgt. Aufgrund der verwindungssteifen Bauweise ist bei Schweißpressrosten ein nachträglicher Zuschnitt auf der Baustelle möglich. Zur Randeinfassung von Schweißpressrosten wird Sickenband oder Flachmaterial verwendet. Schweißpressroste sind in unterschiedlichen Tragstabhöhen und -dicken sowie mit verschiedenen Tragstab- und Querstababständen (Tragstab- bzw. Querstabteilungen) für unterschiedliche Tragkraftanforderungen als Lagerware erhältlich. Werden davon abweichende Größen gewünscht, so können diese individuell gefertigt werden.
Pressroste
Bei Pressrosten (Abb. 2) werden in der Regel ungeschwächte Querstäbe unter hohem Druck in die Schlitze der Tragstäbe eingepresst, aber nicht miteinander verschweißt. Durch den hohen Pressdruck und die Schlitzausbildung der Tragstäbe wird ein festes, verbindungssteifes Gittergefüge erreicht. Für die Randeinfassung kommen unterschiedliche Profile wie beispielsweise Flachmaterial oder Winkelprofile zum Einsatz. Typische Einsatzfelder für Pressroste sind Bühnen, Laufstege, Regalanlagen, Podeste und Kellerschächte. Darüber hinaus eignen sie sich hervorragend für Bereiche, in denen Architektur und Ästhetik im Vordergrund stehen. Auch Pressroste sind als sogenanntes Lagermaterial in Standardgrößen und in verschiedenen Tragstab- bzw. Quer-stabteilungen für unterschiedliche Tragkraftanforderungen erhältlich. Ebenso können davon abweichende Größen individuell gefertigt werden.
Blechprofilroste
Blechprofilroste sind C-förmig profilierte und gekantete Bleche, die durch stanzen und rollformen hergestellt werden. Blechprofilroste sind mit unterschiedlich ausgeprägten Oberflächenstrukturen erhältlich. Generell zeichnen sie sich durch eine hohe Rutschhemmung und stabile und sichere Tritt- und Standflächen aus. Typische Einsatzbereiche von Blechprofilrosten liegen bei der Beplankung von Arbeitsbühnen, Waschstraßen, Rampen und Fassaden. Sie dienen aber auch als Lauf- und Versorgungswege.
Metallroste besitzen in der Regel eine rechtwinklige Form. Als Sonderanfertigungen sind jedoch auch hiervon abweichende Formen möglich, z.B. kreisförmige Roste mit runden oder eckigen Aus- und Anschnitten.
Schweißpressroste, Pressroste und Blechprofilroste sind für den normalen Einsatz ausreichend rutschhemmend. Besteht jedoch erhöhte Rutschgefahr, beispielsweise durch gleitfördernde Stoffe wie Schmutz, Öle, Fette, Wasser oder Lebensmittel so müssen spezielle Metallroste verwendet werden, die jedoch diesen erhöhten Anforderungen gerecht werden. Dies wird beispielsweise durch die Verwendung gestanzter anstatt glatter Tragstäbe erreicht.
Befestigung von Metallrosten
Für Metallroste stehen für die meisten Anwendungsfelder vielfältige, weitestgehend standardisierte Befestigungssysteme zur Verfügung. Hierzu gehören Klammer-, Haken-, Setzbolzen- oder eingeschweißte Lochplattenbefestigungen. Durch die Vielzahl an Befestigungssystemen ist ein fachgerechter und wirtschaftlicher Einbau der Metallroste gewährleistet.
Korrosionsschutz für Metallroste
Das Feuerverzinken hat sich als Standardkorrosionsschutz für Metallroste seit Jahrzehnten bewährt und verleiht den Rosten ihre Rostresistenz auch bei starken korrosiven Belastungen. Bei permanenter chemischer Beanspruchung können die verzinkten Roste durch Tauchen in Bitumen mit einem zusätzlichen Oberflächenschutz versehen werden. Wenn eine Farbgebung gewünscht ist, dann können Metallroste auch beschichtet werden. Aufgrund der üblichen Belastungen und der Vielzahl an vorhandenen Bauteilkanten, die zu den bekannten Schwachstellen von Beschichtungen zählen, ist eine vorherige Feuerverzinkung jedoch unerlässlich.
Fazit
Metallroste sind echte Alleskönner, die über ihre traditionellen Einsatzbereiche hinaus ständig neue Anwendungsfelder erobern. Sie werden als Standardlagerware angeboten, können aber auch individuell in fast jeder gewünschten Form und Ausführung hergestellt und geliefert werden. Die Feuerverzinkung hat einen großen Anteil an der Erfolgsgeschichte des Metallrostes. Sie ist der Garant für die Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit der Roste.
Foto: Lichtgitter GmbH
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Die Mitglieder des Industrieverbandes Feuerverzinken repräsentieren rund 70 Prozent des deutschen Stückverzinkungsmarktes. Im Jahr 2010 wurden in Deutschland ca. 1,9 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.
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