In ganz Westdeutschland fehlen zum Schuljahresbeginn 2012/2013 hunderttausende Hortplätze und Angebote für Ganztagesbetreuung. Das berichtet das Bildungsmagazin „Focus-Schule“ unter Berufung auf eine aktuelle Expertise des Aktionsrats Bildung. „Um bis zum Jahr 2020 eine Betreuungsquote von 40 Prozent bei den Sechs- bis unter Zehnjährigen zu erreichen, müssten zusätzlich 360.000 Betreuungsplätze geschaffen und 16.000 neue Fachkräfte eingestellt werden“, sagte Matthias Schilling vom Deutschen Jugendinstitut, der den Fachkräftebedarf ermittelt hat, zu „Focus-Schule“.
Derzeit gibt es rund 500.000 Plätze in Kinderhorten und Ganztagesschulen. Für neue Angebote aber fehlt das Geld, denn Bund, Länder und Gemeinden kümmern sich vorrangig um die Kleinkinder: Ab 2013 greift der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für unter Dreijährige. Deswegen bewilligt der Bund „Focus-Schule“ zufolge hierfür Gelder, die nun im Hortausbau fehlen und die teilweise sogar für Hortplätze bestimmt waren. Hinzu komme der Erziehermangel. Alleine in Baden-Württemberg fehlten 7.500. In vielen Familien stellt sich die Frage, ob Vater oder Mütter ihren Arbeitsplatz kündigen müssen. In Ostdeutschland dagegen können sich Eltern entspannt zurücklehnen: Hier reichen die Betreuungsplätze in Hort oder Ganztagesschule aus.