Aktionäre und Mitarbeiter der Baumarktkette Praktiker fürchten Pläne von US-Investor

Bei Aktionären und Mitarbeitern der Baumarktkette Praktiker wachsen Befürchtungen, dass es sich bei dem vermeintlichen Retter des Unternehmens, dem US-Finanzinvestor Anchorage, eher um einen Totengräber handeln könnte. Das berichtet der „Spiegel“ vorab. Grund: Zeitgleich mit dem Angebot, Praktiker 85 Millionen Euro als Kredit zur Sanierung zur Verfügung zu stellen, verlangten die Anchorage-Manager eine Überschreibung der profitablen Praktiker-Tochter Max Bahr.

Sollte der Sanierungsplan scheitern, zu dem auch eine kräftige Kapitalerhöhung gehört, wäre der US- Finanzinvestor damit mehr als abgesichert. Die bisherigen Aktionäre und Mitarbeiter dagegen würden die Hauptlast einer möglichen Insolvenz tragen. Sie hegen daher den Verdacht, Anchorage könnte Interesse an einer Insolvenz der Baumarktkette haben. Hauptaktionäre wie die österreichische Bank Semper Constantia fordern nun die Einberufung einer sofortigen Hauptversammlung und eine Offenlegung der Sanierungspläne. Der US-Finanzinvestor hatte sich vor knapp zwei Wochen als Retter des angeschlagenen Praktiker-Konzerns ins Spiel gebracht. Er beteuerte bislang, nur lautere Absichten zu haben.