Bei den Parlamentswahlen in Ägypten haben die Islamisten deutlich gesiegt. Laut amtlichem Endergebnis, das die Zeitung „Al Shorouk“ auf ihrer Internetseite verkündete, konnten sie insgesamt 70,4 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Für die Partei der Muslimbruderschaft und ihre Bündnispartner votierten 45,7 Prozent der Wähler.
Diese Parteien bezeichnen sich selbst als „moderat islamisch“. Auf Platz zwei landete die radikalislamische Partei des Lichts („Hizb al Nur“). Auf sie und andere salafistische Kleinparteien entfielen fast ein Viertel aller gültigen Stimmen. Dahinter folgt die traditionsreiche liberale Wafd-Partei mit lediglich 8,4 Prozent der Stimmen. Die sogenannte Revolutionsjugend, die mit Massenprotesten den Sturz von Präsident Husni Mubarak herbeigeführt hatte, ist im Parlament kaum vertreten. Bei der Wahl, die seit Ende November in drei Etappen abgehalten wurde, waren insgesamt 498 Sitze zu vergeben. Hinzu kommen noch zehn Mandate, die der Oberste Militärrat verteilen darf.