Die Adidas AG will durch weitere Maßnahmen die Ertragskraft stärken. „Es gibt immer noch viele Verbesserungsmöglichkeiten, weshalb wir weitere Wachstums- und Effizienzprogramme erarbeitet und gestartet haben“, sagte Vorstandsvorsitzender Herbert Hainer im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (F.A.Z./Samstagsausgabe). So hat der zweitgrößte Sportartikelhersteller hinter Nike ein neues Rabattsystem für die Handelskunden erstellt.
Statt „Dutzende von Rabattstufen“ gibt es nur noch einen Basis-, Wachstums- und Effizienzrabatt, die sich auf die Ziele des Unternehmens ausrichten. „Wir geben heute weniger für Rabatte aus als früher und schaffen bei den Kunden zugleich den Anreiz für Wachstum“, sagte Hainer der F.A.Z. Zudem soll die Kollektion um ein Viertel verkleinert werden, wobei weitere Neuheiten hinzukommen und es daher im bestehenden Portfolio zum Teil zu stärkeren Einschnitten kommen muss. „Wir haben einfach zu viele Artikel im Sortiment“, beklagte der Adidas-Chef der erstmals die Zahl mit knapp 47.000 Stück bezifferte. Derzeit im Hochlauf befindet sich der neue virtuelle Verkaufsraum für die Handelskunden, in dem der Herzogenauracher Sportartikelkonzern nicht mehr alle Artikel im Muster physisch vorstellt, sondern einen großen Teil auf dem Bildschirm. Hainer bezifferte die Einsparungen nach der weltweiten Umsetzung in 10 Verkaufsräumen mit einem „beachtlichen zweistelligen Millionenbetrag“ jährlich. All diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die ehrgeizigen Ziele mit einem Umsatzanstieg von 13 auf 17 Milliarden Euro sowie eine von 7,6 auf elf Prozent verbesserte operative Marge bis zum Jahr 2015 zu erreichen. Der Vorstandschef äußerte sich gegenüber der F.A.Z. unzufrieden über die Umsatz- und Ertragsentwicklung der amerikanischen Tochtergesellschaft Reebok. „Ohne Zweifel haben wir Verbesserungsbedarf.“ Das werde sicherlich nicht in zwölf Monaten geschehen, sagte er. „Wir müssen aber Jahr für Jahr Fortschritte machen.“