Abbas drängt Israel zu neuen Verhandlungen

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas drängt Israel angesichts der Veränderungen im Nahen Osten zur Wiederaufnahme der Verhandlungen mit seiner Regierung. Der „Zeit“ sagte Abbas: „Ich verstehe die Angst der Israelis sehr gut, es ist eine sehr schwierige Situation für ihr Land. Aber was heute in den arabischen Ländern passiert, sollte Israel zur Eile drängen, mit uns Frieden zu schließen. Keiner weiß, was später kommt. Keiner weiß, was der Arabische Frühling bringen wird.“

Der palästinensische Politiker erklärte, die Verständigung der rivalisierenden Palästinensergruppen Fatah und Hamas mache Fortschritte, wodurch die Sicherheitslage für Israel besser werde: „Die Versöhnung kommt sehr wohl voran. Es gibt zwischen dem Westjordanland und Gaza keine Auseinandersetzungen mehr. In Gaza sind noch militante Gruppen jenseits von Hamas aktiv, die manchmal Raketen auf Israel schießen. Hamas versucht, sie unter Kontrolle zu bringen.“ Abbas versprach Israel Sicherheit auch an der Grenze zu Gaza: „Wenn wir die Versöhnung mit Hamas abschließen, wird es an dieser Front ruhig werden. Ich garantiere dafür. Ich habe in meiner Amtszeit bewiesen, dass ich Wort halte. (…) Wir wollen Frieden. Wir übernehmen deshalb Verantwortung für die Sicherheit Israels.“ Gewalt als politisches Mittel wie die „zweite Intifada“ schwor Abbas ab. „Wir werden nie wieder zum bewaffneten Kampf zurückkehren! Niemals, Niemals! Es wird nur friedlichen Widerstand gegen die Besatzung geben.“ Die Palästinenser und die Israelis sind angehalten, in dieser Woche unter der Schirmherrschaft Jordaniens ihre Friedensgespräche wieder aufzunehmen, die seit mehr als 16 Monaten ruhen. Sollten die Versuche scheitern, hat Abbas angekündigt, im Alleingang mit den arabischen Staaten weitere Schritte zu beschließen.