Die deutschen Polizeigewerkschaften halten eine kurzfristige Verlegung der Fußball-EM-Spiele in der Ukraine nach Deutschland für möglich. Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, sagte der Feiertagsausgabe von „Bild am Sonntag“: „Bereits vor mehr als einem Jahr haben sich Vertreter von UEFA, DFB und Bundesinnenministerium an einen Tisch gesetzt, um ein Krisen-Szenario zu entwickeln.“ Das sei bei Großveranstaltungen in politisch instabilen Ländern normal.
Witthaut weiter: „Fakt ist: Es gibt in der Schublade einen Alternativplan. Danach ist Deutschland in der Lage, kurzfristig die ukrainischen EM-Spiele zu übernehmen. Die Zeit dafür würde auch jetzt noch ausreichen.“ Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte „Bild am Sonntag“, ein Krisenplan zur Übernahme eines Teiles von EM-Spielen sei ihm nicht bekannt. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, hält die deutsche Polizei für ausreichend gerüstet, um ein sportliches Großereignis wie die EM kurzfristig abzusichern: „Deutschland wäre bereit. Wir würden das sofort schaffen. Zwar steht die Polizei immer unter Belastungen, aber in einem solchen wichtigen und dringenden Fall hätten wir die Manpower und das Know-how.“