Top-Manager warnen vor überzogenen Tarifabschlüssen

Die Führungskräfte in Deutschland warnen angesichts der laufenden Tarifrunde davor, die erfolgreiche Entwicklung der hiesigen Wirtschaft durch überzogene Abschlüsse aufs Spiel zu setzen. Dies zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter 654 Spitzenmanagern für den „Handelsblatt“-Business-Monitor. Demnach sind die Befragten mehrheitlich der Ansicht, dass die Löhne und Gehälter maximal um drei Prozent erhöht werden dürfen.

54 Prozent der Spitzenmanager sehen den Spielraum bei zwei bis unter drei Prozent. Weitere zwölf Prozent halten nur Lohnerhöhungen von weniger als zwei Prozent für vertretbar Die IG Metall hatte am Wochenende begonnen, ihrer Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die 3,6 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie mit Warnstreiks Nachdruck zu verleihen. Die Arbeitgeber bieten derzeit drei Prozent mehr Geld an 70 Prozent der im Rahmen des „Handelsblatt“ Business-Monitors befragten Spitzenmanager fürchten konkrete Auswirkungen für ihr Unternehmen, sollten die Tarifabschlüsse zu hoch ausfallen. 42 Prozent der Führungskräfte müssten in diesem Fall Personal abbauen, weitere 23 Prozent würden „Kosten in anderen Bereichen einsparen“ und elf Prozent planten dann sogar die Verlagerung von Firmenteilen ins Ausland. „Wir dürfen das gegenseitige Verständnis von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die in den letzten Krisenjahren stärker zusammengewachsen sind, nicht durch radikale Forderungen aufs Spiel setzen“, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner dem „Handelsblatt“.